Albrecht Emch

Porträt von Albrecht Emch

Albrecht Emch (* 12. Mai 1836 in Gossliwil, Kanton Solothurn; † 31. Oktober 1904, heimatberechtigt in Gossliwil) war ein Schweizer Schriftsteller und Politiker.

Leben

Albert Emch wuchs als zweitjüngstes von neun Kindern des wohlhabenden Bauern, Wirts und Gemeindeammanns Urs Emch und der Maria Ruetsch in Gossliwil auf. Gleich anschliessend an die Absolvierung des Lehrerseminars in Oberdorf 1852–1854 wurde er Primarlehrer in Schnottwil und Lüterswil, von 1862–1904 Lehrer an der Bezirksschule Hessigkofen. Er war verheiratet mit Maria Zurbuchen (* 1840 † 1923) von Habkern und Vater von Arnold Emch und Hermann Emch.[1]

Schriftstellerische Tätigkeit

1857 veröffentlichte er ein erstes Poesiebändchen ‹Rosen und Dornen aus Natur und Leben›. Neben weiteren Gedichten schrieb er den Text für die Bucheggberger Hymne «Buechiberger Bure».[2] Albrecht Emch verfasste Historiendramen wie «Ital Reding, der Eisenkopf von Greifensee» (1867) oder «Die Patrioten: Schauspiel in 5 Akten» (1896)[3]. Albrecht Emch äusserte sich auch journalistisch, meist leidenschaftlich, sein Pseudonym «Feuerstein» war bezeichnend für sein hitziges Temperament.[4][5]

Politiker

Am Wahlsonntag vom 27. April 1873 wurde Albrecht Emch als Angehöriger der Liberalen Partei in den Solothurner Kantonsrat gewählt und behielt seinen Sitz bis 1904. Er engagierte sich für die Berufsbildung,[6] u. a. reichte er im Kantonsparlament eine Motion zur Förderung der handwerklichen Berufslehre ein[7], die am 27. Mai 1891 überwiesen wurde. Zudem beteiligte er sich an der Revision der Kantonsverfassung von 1856[8], welche das fakultative Referendum in der Gesetzgebung ermöglichte und eine striktere Gewaltentrennung zwischen Parlament und Regierung (Legislative und Exekutive) brachte.

Literatur

  • Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Administration des Historisch-Biographischen Lexikons der Schweiz [Hrsg.], Neuenburg 1926.

Einzelnachweise

  1. Emch, Albrecht. In: Administration des Historisch-Biographischen Lexikons der Schweiz (Hrsg.): Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Band 3. Neuenburg 1926, S. 30.
  2. Albrecht Emch: Buechiberger Bure. In: Lesebuch für die mittlern Klassen (4. bis 6. Schuljahr) der Primatschulen des Kantons Solothurn. Solothurn 1910, S. 129–130.
  3. Peter F. Kopp: Xaver Zeltner. vielbesungener Landvogt und Dramenheld. In: Jahrbuch für Solothurnische Geschichte. Band 67, 1994, S. 98.
  4. Albrecht Emch [Nachruf]. In: Schweizerische Lehrerzeitung. Band 49 (1904), Nr. 48, 26. November 1904, S. 435.
  5. H.H. [=Hans Hauert]: «Feuerstein». Ein bucheggbergischer Schulmann und Politiker [Albrecht Emch]. In: Oltner Tagblatt. Band 95, Nr. 141, 19. Juni 1962.
  6. Urs Amacher: 111 Jahre Kantonal-Solothurnischer Gewerbeverband (kgv). In: Handel, Hightech und die Kunst des Handwerks. Olten 2013, S. 64.
  7. Motion der Herren Albrecht Emch und Genossen betr. Errichtung einer beruflichen Fortbildungsschule. In: Verhandlungen des Kantonsrats (Protokolle). 1891, S. 237.
  8. Parteienentwicklung im 19. und 20. Jahrhundert. In: Historisches Lexikon der Schweiz. Band 11, S. 600.