Albert-Schweitzer-Kirche (Berlin-Reinickendorf)
| Albert-Schweitzer-Kirche | ||
|---|---|---|
Blick auf die Eingangsfront der genannten Kirche | ||
| Daten | ||
| Ort | Berlin-Reinickendorf, Auguste-Viktoria-Allee 51 | |
| Architekt | Peter Poelzig | |
| Bauherrin | Segenskirchengemeinde Reinickendorf | |
| Baustil | Moderne | |
| Baujahr | 1968 | |
| Bauzeit | 1966–1968 | |
| Grundfläche | 620 m² | |
| Koordinaten | Westgiebel bis zur Chorspitze) 27_region:DE-BE_type:building&title=Bauwerk 52° 34′ 19,7″ N, 13° 18′ 32,4″ O | |
| ||
Die Albert-Schweitzer-Kirche ist eine evangelische Kirche im Berliner im Ortsteil Reinickendorf des gleichnamigen Bezirks. Sie steht in der Auguste-Viktoria-Allee 51, wurde in den 1960er Jahren fertiggestellt und nach dem Theologen, Bachforscher und „Urwaldarzt“ Albert Schweitzer benannt. Sie ist neben der Segenskirche eins der beiden Kirchengebäude der Segenskirchengemeinde im Kirchenkreis Reinickendorf, der zum Sprengel Berlin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gehört.
Lage
Das geostete Kirchengebäude steht im französischen Viertel von Reinickendorf an einem Nordarm der Auguste-Viktoria-Allee. Es ist wegen seiner mit dem ehemaligen Einkaufszentrum verzahnten Bauweise nicht barrierefrei.
Geschichte und Beschreibung
Die Gemeinde, ursprünglich eine Filiale der Segenskirchengemeinde, wurde im Jahr 1968 selbstständig und nahm den Namen des bekannten Arztes Albert Schweitzer an, der drei Jahre zuvor gestorben war. Für sie war in den Jahren 1966–1968 ein neues Gemeindezentrum errichtet und am 20. April 1969 eingeweiht worden.
Dem Architekten Peter Poelzig gelang es, das Bauensemble aus dem Gemeindezentrum und dem bereits vorher gebauten Einkaufszentrum städtebaulich zu vereinen. Das Gotteshaus ist ein Massivbau aus Stahlbeton. Seine Dachkonstruktion aus vorgefertigten kupferbedeckten Schalen bildet ein Satteldach.
Auf der Nordseite reichen die Dachteile bis zur Terrasse, die über Freitreppen erreichbar ist.
Auf der Südseite sind die Dachteile bis auf das Niveau des Souterrains heruntergezogen. Hier sind die Dachschalen jedoch im Wechsel mal etwas länger, mal etwas kürzer. An ihren Enden sind senkrecht halbrunde Fenster eingebaut.[1]
An den Giebel des Kirchenschiffs im Osten schließt sich eine Pyramide an, die bis zu den Fensterbändern unterhalb der Dachflächen reicht.
Nach 30 Jahren war die Zahl der Gemeindeglieder der Segenskirche und der Schweitzer-Kirche stark zurückgegangen und damit auch „die Kassen knapper“ geworden, sodass die beiden Gemeinden seit 1998 wieder eine Pfarrei bilden. Jeder der beiden Kirchen behielt aber ihren Namen.
Die Segenskirchengemeinde hat beschlossen, die bestehende Kita (unter der Kirche) durch einen Flachbau (Querriegel) direkt vor dem bisherigen Kircheneingang zu ergänzen. Es entstehen ein ganz neuer großzügiger Kircheneingang sowie weitere Nutzräume. Die Pläne lieferte das deutsche Architekturbüro DGI Bauwerk Gesellschaft von Architekten mbH.[2]
Architektur und Ausstattung
Vor der Westfront des Bauensembles führt eine Wendeltreppe in einem geschlossenen senkrechten Betonzylinder vom Souterrain, in dem sich der kirchliche Kindergarten befindet,[3] bis zum eigentlichen Kircheneingang auf der Terrasse im verglasten Westgiebel.
Über dem dreieckigen Eingangsbereich ist im Inneren eine Empore mit einer Orgel angeordnet.[4]
Der gesamte Kirchenraum ist mit dem bis zum Boden geführten Satteldach bedeckt, dessen kupferne schuppenförmige Deckenflächen im Inneren auch zu sehen sind. Die Längsseiten der Kupferplatten sind miteinander verbunden und bilden verstärkende Rippen. In jeder Welle ist mittig ein kleines rundes Fenster eingelassen.[4][5]
Dazu gibt es einen Chorraum mit einem einfachen niedrigen Altartisch, einem schmalen hölzernen Band an den Wänden und einem aus hellem Holz gefertigten Kreuz. Alles befindet sich auf einem leicht erhöhten sechseckigen Podium.[4][5]
Drei Reihen schlichte weiß-grau gestrichene Sitzbänke für insgesamt rund 200 Kirchenbesucher gruppieren sich um den Chorraum und folgen dessen eckiger Form, es sind drei zueinander weitwinklig aufgestellte Bankreihen zu je acht Reihen hintereinander. Asymmetrisch zur Mitte verläuft ein zentraler Gang geradlinig vom Eingang bis zum Chor. Licht fällt durch Fensterbänder in den Dachschrägen, durch die Dachfenster und durch den gläsernen Zugangsgiebel. Der Altarbereich erhält kein Tageslicht, da sein spitzzulaufender dreieckiger Raum außen auch mit Kupfer eingedeckt ist.[4][5]
Zu sehen sind auf der „Altarinsel“ des Weiteren ein gläsernes Taufbecken, ein hölzerner Ambo und drei große metallene Altarleuchter.[4][5]
Die von den Deckenelementen herabhängenden Kugelleuchten stellen sich für die Kirchenbesucher zusammen mit den runden Dachfensterchen wie ein sternbedecktes Himmelszelt dar.[4]
.jpg)
An der Straße steht ein niedriger Campanile aus Betonplatten mit Schallschlitzen, in dem eine kleine im Jahr 1967 von Petit & Gebr. Edelbrock gegossene Bronzeglocke hängt. Sie wiegt 210 kg bei einem Durchmesser von 70 cm und einer Höhe von 63 cm zuzüglich einer Krone von 12 cm. Ihr Schlagton ist des".
Gemeindeleben
Die Kirchenräume fungieren zugleich als Evangelisches Gemeindezentrum.[6]
Folgende Gemeindegruppen können genannt werden:[4]
- ein „Kükenchor“ (4–5 Jahre) und ein Kinderchor (ab 6 Jahre),
- ein gemischter Kirchenchor,
- eine Seniorengruppe,
- eine Gruppe „Zockerladies“.
Pfarrerin der Albert-Schweitzer-Kircher ist Ina Lambert (Stand: 2025).
Literatur
- Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin e. V. (Hrsg.): Sakralbauten. (= Berlin und seine Bauten, Teil VI.) Ernst & Sohn, Berlin 1997.
- Günther Kühne, Elisabeth Stephani: Evangelische Kirchen in Berlin. Berlin 1978.
- Klaus-Dieter Wille: Die Glocken von Berlin (West). Geschichte und Inventar. Berlin 1987.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Albert-Schweitzer-Kirche, Schrägansicht. www.alamy.com, 2014, abgerufen am 17. September 2025.
- ↑ DGI Bauwerk Gesellschaft von Architekten mbH, Projekt Evangelische Segenskirchengemeinde Berlin – Neubau/Umbau Albert-Schweitzer-Kirche. 2022, abgerufen am 17. September 2025.
- ↑ Kindertagesstätte der Evangelischen Segenskirchengemeinde. Abgerufen am 17. September 2025.
- ↑ a b c d e f g Website der Segenskirchengemeinden. Abgerufen am 16. September 2025 (Diaschau mit Innenansichten der Segenskirche und der Albert-Schweitzer-Kirche).
- ↑ a b c d Blick in den Altarraum. www.alamy.com, 2024, abgerufen am 17. September 2025.
- ↑ Albert-Schweitzer-Kirche; Gemeindezentrum; Auguste-Viktoria-Allee 51 (Reinickendorf). www.deutsche-digitale-bibliothek.de, abgerufen am 17. September 2025.
