Akiko Tsuruga

Akiko Tsuruga (japanisch 敦賀 明子 Tsuruga Akiko; * 1. September 1967 in Amagasaki, Präfektur Hyōgo;[1] † 13. September 2025 in New York City[2]) war eine japanische Soul-Jazz-Musikerin an Piano und Hammondorgel.
Leben und Wirken
Akiko Tsuruga begann bereits mit drei Jahren, auf der Orgel zu spielen.[3] Nachdem sie an der Musikschule von Osaka graduiert hatte, begann sie ihre Karriere in Japan, wobei sie Bekanntschaft mit Grady Tate machte.[4] 2001 zog sie auf dessen Rat nach New York City, um dort in der Jazzszene zu arbeiten, wo Dr. Lonnie Smith ihr Mentor wurde.[5] Tate wirkte 2004 auch an ihrem Debütalbum Harlem Dreams mit. Ab 2006 gehörte sie zum Quartett von Lou Donaldson.[3]
Stilistisch orientierte Tsuruga sich an den Hardbop- und Soul-Jazz-Organisten der 1960er Jahre, wie Charles Earland, Jack McDuff, Jimmy McGriff oder Jimmy Smith.[6] In New York arbeitete sie in den 2010er Jahren mit einem Trio aus Eric Johnson (Gitarre) und Vincent Ector (Schlagzeug), mit dem sie u. a. in Jazzclubs wie Dizzy’s und im Blue Note auftrat.[3] 2019 gehörte sie Ralph LaLamas Trio Bop-Juice (mit Clifford Barbaro) an. Im Bereich des Jazz war sie laut Tom Lord zwischen 2003 und 2024 an 16 Aufnahmesessions beteiligt, zuletzt mit dem Jeff Hamilton Organ Trio (Coast to Coast).[7]
Beim Down Beat Critics Poll 2020 siegte Tsuruga als Rising Star in der Kategorie Orgel; bereits seit 2008 fand sie dort Beachtung. Gelegentlich trat sie im Blue Note in Tokyo und auf dem Jakarta Jazz Festival auf.[5] Sie war mit dem Trompeter Joe Magnarelli verheiratet.[2]
Diskographische Hinweise
- Harlem Dreams (2004, M&I, mit Frank Wess, Satoshi Inoue und Grady Tate)
- Sweet and Funky (2007, 18th & Vine)
- St. Louis Blues (2007, Mojo)
- Akiko Tsuruga with Jimmy Cobb: NYC Serenade (2008, Mojo)
- Oriental Express (2008, 18th & Vine)
- Sakura (2011, 1-2-3-4 GO; American Showplace Music)
- Commencement (2014, Somethin' Cool; AT Records, mit John Hart und Jeff Hamilton)
- Kevin Golden Trio: Pelham Parkway (2016, Kevin Golden Productions)
- So Cute, So Bad (2017, Somethin' Cool; AT Records, mit Graham Dechter, Jeff Hamilton)
- Lioness: Pride & Joy (2019, Posi-Tone Records, mit Alexa Tarantino, Jennifer Hill, Lauren Sevian, Amanda Monaco, Allison Miller)
- Akiko, Hamilton, Dechter: Equal Time (2019, Capri Records)
- Beyond Nostalgia (2024, SteepleChase Records, mit Joe Magnarelli, Jerry Weldon, Ed Cherry, Byron Landham)
Weblinks
- Webpräsenz
- Porträt. Smallslive
- Akiko Tsuruga bei AllMusic (englisch)
- Akiko Tsuruga bei Discogs
Einzelnachweise
- ↑ Profile Akiko Tsuruga. In: jazz.co.jp (japanisch)
- ↑ a b Nate Chinen: Akiko Tsuruga, organist with a firm foothold in soul-jazz, is dead at 58. In: WRTI. 16. September 2025, abgerufen am 17. September 2025 (englisch).
- ↑ a b c Akiko Tsuruga. All About Jazz, abgerufen am 14. September 2025 (englisch).
- ↑ Shaunna Morrison Machosky: Music Heals: Modern Jazz From Japan (Blog). National Public Radio, 24. März 2011
- ↑ a b Akiko Tsuruga: Akiko – Jazz Organist. Akiko Tsuruga, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Oktober 2015; abgerufen am 31. Mai 2019 (englisch).
- ↑ Scott Yanow: Besprechung des Albums Sweet and Funky bei AllMusic (englisch). Abgerufen am 25. März 2011.
- ↑ Tom Lord The Jazz Discography (online, abgerufen 15. September 2025)