Akademischer Ruderclub Rhenus Bonn

Akademischer Ruderclub Rhenus Bonn
Wappen Zirkel
Basisdaten
Hochschulort: Bonn
Hochschule/n: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Gründung: 1. Mai 1890
Korporationsverband: Akademischer Ruderbund
Kürzel: ARC!
Farbenstatus: farbenführend
Farben:
Art des Bundes: Gemischte Studentenverbindung
Stellung zur Mensur: nichtschlagend
Wahlspruch: Αριστον μεν υδωρ
Mitglieder insgesamt: 291 (2025)
Aktive: 43 (2025)
Website: www.arc-rhenus.de

Der Akademische Ruderclub Rhenus Bonn ist die älteste der deutschen Ruderverbindungen und wurde 1890 auf Anregung Kaiser Wilhelm II. gegründet. Der Ruderclub ist eine nicht-schlagende und farbenführende Studentenverbindung. Er ist eine der ersten Korporationen, die auch Frauen aufnimmt und gehört dem Dachverband Akademischer Ruderbund (ARB) an.

Geschichte

Bereits sechs Jahre vor dem Gründungstag als Korporation fanden sich August Rieck, Carl Schubert und Adolph Wackerzapp zu einem Ruderverein zusammen, welchem sie den Namen „Bonner Ruderclub“ gaben. Da es kurzzeitig mehr Paddel- als Ruderboote gab, wurde der Verein 1885 in „Kanoe-Club-Bonn“ umbenannt. Mit der Zeit wurden aber wieder mehrere Ruderboote angeschafft, sodass der Verein 1886 in „Bonner Ruderclub Rhenus“ umbenannt wurde.[1] Die Aufnahme in den Deutschen Ruderverband erfolgte 1888. Angeregt durch Kaiser Wilhelm II., der die Förderung und Pflege des Rudersports an deutschen Hochschulen unterstützte, wandten sich der Rektor und der Kurator der Universität Bonn an den Vereinsvorstand. Sie ermutigten diesen, den Club als Korporation offiziell anzumelden.[2] Mit Beginn des Sommersemesters 1890 ist der Akademische Ruderclub Rhenus als Korporation an der Universität Bonn angemeldet.[3] Der 1. Mai 1890 wurde als Gründungstag festgelegt.[4] Die Gründung des Ruderclubs Rhenus als ältester deutscher Ruderverbindung[5] gilt als erster wichtiger Markstein in der Geschichte des akademischen Ruderwesens.[6]

Das Clubhaus des ARC Rhenus in der Dahlmannstr. 1 in Bonn

Das im Jahr 1891 erbaute Bootshaus wurde schon im Sommer 1894 erweitert. Bereits 1897 wurde aber beschlossen, ein neues Bootshaus zu bauen,[7] das bis 1963 genutzt wurde. Aufgrund baulicher Veränderungen durch die wachsende Bundesverwaltung bezog die Korporation 1963 ihr heutiges Haus in der Dahlmannstraße. Vorgabe des Bundes war es, dass sich die Architektur des Hauses an der im Bauhausstil errichteten und später von Hans Schwippert zum Bundeshaus umgebauten Pädagogischen Akademie orientierte.[4]

In den 1960er Jahren durchlebte die Korporation eine Phase einschneidender Veränderungen. Traditionelle Bezeichnungen wie Füxe und Burschen wurden abgeschafft; es gab lebhafte Diskussionen über Ziele, Inhalte und Zukunft der Verbindung. Die offene Diskussion über die Zukunft der Studentinnenriege, die sich in den vorhergegangenen Jahren als einer der Pfeiler des Clublebens gezeigt hatte, begann dann im Jahr 1977. Im Juni 1979 wurde dann die Studentinnenriege in die Aktivitas und den aus dem AH-Verband entstandenen Seniorenverband integriert. Es handelt sich seitdem um eine gemischte Studentenverbindung.[8]

Wahlspruch

Der Wahlspruch des ARC Rhenus Bonn Αριστον μεν υδωρ („Ariston men hydōr“, übersetzt: „Das Beste zwar ist Wasser.“) stammt noch aus den Jahren vor 1890 aus dem „Canoe Club“ und wurde in den Jahren 1919 bis 1920 innerhalb der Verbindung heftigst diskutiert. Dass er so untypisch für eine Studentenverbindung ist, gefiel nicht allen Clubbrüdern, und so wurde als Alternative der Spruch „Deutsch und treu“ vorgeschlagen. Dafür fand sich aber keine Mehrheit und das Αριστον μεν υδωρ ist erhalten geblieben.[9]

Erfolge des Clubs beim Deutschen Meisterschaftsrudern

Jahr Ort Bootsklasse Platz
1942 Berlin Doppelzweier 3. Platz
1944 Wien Doppelzweier 3. Platz
1944 Wien Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann 2. Platz
1949 Mannheim Doppelzweier 3. Platz
1954 Hannover Doppelzweier 2. Platz
1955 Berlin Doppelzweier 3. Platz
1960 Duisburg Leichtgewichts-Einer Deutscher Meister
1960 Duisburg Leichtgewichts-Doppelzweier 2. Platz
1961 Hannover Leichtgewichts-Doppelzweier 3. Platz
1978 Essen Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann Deutscher Meister (Rgm.)
1978 Essen Leichtgewichts-Achter 2. Platz (Rgm.)
1979 München Doppelvierer 3. Platz (Rgm.)
1979 München Doppelvierer mit Steuerfrau 3. Platz (Rgm.)
1980 Duisburg Doppelvierer mit Steuerfrau 3. Platz (Rgm.)
1981 Essen Doppelvierer mit Steuerfrau 3. Platz (Rgm.)
1983 Köln Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann 2. Platz (Rgm.)
1984 Ratzeburg Leichtgewichts-Achter 2. Platz (Rgm.)

Siehe auch

Literatur

  • Akademischer Ruderclub Rhenus (Hrsg.): 65 Jahre Akademischer Ruder-Club Rhenus. Clubgeschichte 1890–1955. Saarländische Verlagsanstalt und Druckerei, Saarbrücken 1955.
  • Akademischer Ruderclub Rhenus (Hrsg.): 70 Jahre Akademischer Ruder-Club Rhenus. Clubgeschichte 1890–1960. Festschrift zum 70-jährigen Stiftungsfest. Saarbrücker Druckerei und Verlag, Saarbrücken 1960.
  • Akademischer Ruderclub Rhenus (Hrsg.): 100 Jahre Akademischer Ruder-Club Rhenus. Clubgeschichte 1890–1990. Bonn 1990.
  • Seniorenverband des Akademischen Ruderclub Rhenus e.V. (Hrsg.): 125 Jahre ARC Rhenus Bonn. Bonn 2015.

Einzelnachweise

  1. Manfred van Rey: Bonn in der Kaiserzeit 1871–1914. Hrsg.: Dietrich Höroldt, Manfred van Ray. Bonn 1986, S. 455 f.
  2. ARC Rhenus: Festschrift zum 100. Jubiläum. Bonn 1990.
  3. o. A.: Der Rudersport und die deutschen Studenten, in: Wassersport, 22. Mai 1890, S. 1f.
  4. a b ARC Rhenus: Festschrift zum 125. Jubiläum des ARC Rhenus. Bonn 2015 (uni-bonn.de [PDF]).
  5. Herbert von Nostitz: Das gibt es nur in Bonn, Harald Boldt Verlag, Boppard am Rhein 1961, S. 188.
  6. Ernst Fritz Giese: Akademischer Ruderbund (A.R.C.). In: Michael Doeberl et al. (Hrsg.): Das akademische Deutschland. Band 2: Die deutschen Hochschulen und ihre akademischen Bürger. C. A. Weller, Berlin 1931. S. 439–440, hier: S. 439.
  7. o. A.: Das neue Bootshaus des akademischen Ruder-Clubs „Rhenus“ in Bonn, in: Sport im Bild, 4. März 1898, S. 136.
  8. Matthias Kirch: Kaiser Wilhelm II. gab den Anstoß zur Gründung. In: General-Anzeiger Bonn. Abgerufen am 13. Mai 2025.
  9. Vgl. dazu die Clubnachrichten v. 1920, Nr. 2, S. 467ff.