Agostino Giorgio Soldati

Botschafter Agostino Giorgio Soldati (links) und seine Ehefrau Marguerite Daisy Soldati-Thome, Comtesse de Contades (1907–2001), genannt Daisy, im Gespräch mit Émile Monney 1964 in Paris. Die Soldatis empfingen die Spitzen der Pariser Gesellschaft in der Botschafterresidenz, dem Hôtel de Besenval. In der Schweiz bewirteten sie gerne Gäste im Château de Trévelin in Aubonne, welches sie 1958 vom Genfer Bankier Édouard Bordier bzw. von dessen Erben gekauft hatten.

Agostino Giorgio Soldati (* 17. November 1910 in Buenos Aires; † 11. Februar 1966 in Genf, heimatberechtigt in Neggio) war ein Schweizer Rechtsanwalt, Diplomat und Botschafter der Schweiz in Frankreich.

Leben

Das Château de Trévelin in Aubonne, welches die Soldatis 1958 gekauft haben.

Agostino Giorgio Soldati war der Sohn des Pio Soldati und dessen Ehefrau Maria Pia, geborene Balli. Er war der Enkel des Francesco Balli.

Nach der Schule in Lugano studierte er an den Universitäten Mailand, Bern und Wien und promovierte 1934 in Bern zum Doktor der Rechtswissenschaften. 1938 trat er in den Dienst des Eidgenössischen Politischen Departements, wirkte, vor allem als Beauftragter für Wirtschaftsfragen, in Bern und Rom und von 1940 bis 1944 in Berlin (Schutz ausländischer Interessen). Anschliessend dann in Lissabon von 1945 bis 1947 und in Paris von 1947 bis 1950, auch hier wiederum insbesondere als Geschäftsträger für Wirtschaftsfragen.

Im Jahr 1957 wurde Soldati als ständiger Beobachter der Schweiz bei den Vereinten Nationen nach New York City entsandt. 1958 kehrte er als Leiter der Schweizer Delegation bei der OECE (ab 1961 OECD) nach Paris zurück. Als Delegierter bei der Hohen Behörde der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl wurde er 1959 bei der EWG in Brüssel und bei der Europäischen Atomgemeinschaft akkreditiert, wobei er stets in Paris ansässig blieb. Von 1961 bis zu seinem Tod war er Schweizer Botschafter in Frankreich, mit Sitz im Hôtel de Besenval.

Literatur


Dieser Artikel basiert weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.