Adolphe Maujan

Adolphe Maujan (1893)

Adolphe Eugène Maujan (* 3. Juni 1853 in La Chapelle-de-Guinchay, Département Saône-et-Loire; † 23. April 1914 in Saint-Maur-des-Fossés, Département Val-de-Marne) war ein französischer Offizier und Politiker, der unter anderem zwischen 1907 und 1909 Unterstaatssekretär im Innenministerium und im Amt des Premierministers war.

Leben

Adolphe Eugène Maujan stammte aus bescheidenen Verhältnissen stammte und war er Sohn eines Zimmermanns. Er absolvierte nach dem Schulbesuch eine Ausbildung zum Offizier an der Militärschule Saint-Cyr und wurde nach deren Abschluss 1873 als Leutnant in das 76. Linieninfanterieregiment übernommen. Er war später Ordonnanzoffizier von General Jean Thibaudin[1] sowie Adjutant von General Charles-Théodore Millot, ehe er im Februar 1883 als Hauptmann zum Sekretär des nunmehrigen Kriegsministers General Thibaudin ernannt wurde. Als General Jean-Baptiste Campenon[2] am 9. Oktober 1883 neuer Kriegsminister wurde, wollte dieser ihn zum Chef einer Disziplinarkompanie in Lambessa in Französisch-Algerien ernennen, woraufhin Maujan den Militärdienst quittierte.

Am 6. Oktober 1889 wurde er für das Département Seine erstmals zum Mitglied der Abgeordnetenkammer (Chambre des députés) gewählt und gehörte dieser bis zum 14. Oktober 1893 an. Er trat als Mitglied der 1901 gegründeten der Republikanischen, Radikalen und Radikal-Sozialistischen Partei PRRRS (Parti républicain, radical et radical-socialiste) bei und wurde für diese am 11. Mai 1902 im Département Seine erneut zum Mitglied der Abgeordnetenkammer gewählt, der er nunmehr nach seiner Wiederwahl am 20. Mai 1906 bis zum 19. Januar 1909 angehörte. Er fungierte im Kabinett Clemenceau I zwischen dem 20. Juli 1907 und dem 24. Juli 1909 als Unterstaatssekretär im Finanzministerium sowie im Amt des Premierministers (Sous-secrétaire d’État aux Finances et à la Présidence du Conseil) und somit als enger Mitarbeiter von Premierminister Georges Clemenceau.[3]

Maujon wurde am 3. Januar 1909 Mitglied des Senats (Sénat) und vertrat dort bis zu seinem Tode am 23. April 1914 ebenfalls das Département Seine. Am 27. April 1910 übernahm er die politische Leitung der Tageszeitung Le National und gehörte am 13. Januar 1914 zu den Unterzeichner des Gründungsmanifests Föderation der Linken (Fédération des gauches), deren Vizepräsident er als einer der Stellvertreter von Aristide Briand[4] wurde. Er war zeitweise Eigentümer der Abtei Saint-Maur, die er der Dominikanischen Laiengemeinschaft überließ.

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Adolphe Maujan. Homepage der Nationalversammlung, abgerufen am 25. August 2025 (französisch).

Einzelnachweise

  1. Thibaudin, Jean. rulers.org, abgerufen am 24. August 2025 (englisch).
  2. Campenon, Jean-Baptiste. rulers.org, abgerufen am 24. August 2025 (englisch).
  3. Georges, Eugène, Benjamin Clemenceau. Homepage der Nationalversammlung, abgerufen am 25. August 2025 (französisch).
  4. Aristide Briand. Homepage der Nationalversammlung, abgerufen am 25. August 2025 (französisch).