Adolf Schahl
Adolf Schahl (* 27. März 1908 in Gailenkirchen; † 30. Dezember 1982 in Murrhardt) war ein württembergischer Kunsthistoriker und Denkmalpfleger.[1]
Leben und Wirken
Adolf Schahl studierte Kunstgeschichte, Archäologie, Germanistik, Anglistik und Geschichte an der Eberhard Karls Universität Tübingen und an der Universität Leipzig. In Leipzig promovierte er 1933 zum Dr. phil. bei Leo Bruhns mit einer Arbeit über Julius Schnorr von Carolsfeld. Zunächst arbeitete er ab 1934 als Volontär bei den Württembergischen Landeskunstsammlungen (Abt. Schloßmuseum). Von 1935 bis 1937 war er beim württembergischen Landesdenkmalamt tätig und zwar bei der Inventarisierung der Kunstdenkmäler im Land. Anschließend folgte eine Tätigkeit an der Münzsammlung des Landes Württemberg. Während des Zweiten Weltkriegs leistete er als Soldat Kriegsdienst, wurde schwer verletzt und geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Ab 1949 arbeitete er dann bis 1971 als Geschäftsführer des Schwäbischen Heimatbundes. Mit Hilfe eines Werkvertrags beim Landesdenkmalamt vollendete er 1969 die Kunstinventare für den Kreis Waiblingen und den Rems-Murr-Kreis.
Adolf Schahl trat durch zahlreiche kunsthistorische Führungen, Aufsatzveröffentlichungen und gedruckte Kunstführer für mehrere württembergische Gebäude hervor. 1982 wurde ihm von der Landesregierung Baden-Württemberg der Professorentitel verliehen.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Geschichte der Bilderbibel von Julius Schnorr von Carolsfeld. Gerhardt, Leipzig 1936 (= Dissertation Universität Leipzig).
- Beiträge zur Kenntnis der romanischen Baukunst in Oberschwaben. In: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte, Bd. 2 (1938), S. 317–330.
- Künstler-Unternehmer in Oberschwaben im 18. Jahrhundert. In: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte, Bd. 6 (1942), S. 392–413.
- (Bearb., mit Werner von Matthey): Die Kunstdenkmäler des ehemaligen Kreises Waldsee (= Die Kunstdenkmäler in Württemberg, Bd. 3). Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1943.
- (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des ehemaligen Kreises Wangen (= Die Kunstdenkmäler in Württemberg, Bd. 4). Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1954.
- Fragen der oberdeutschen Hausforschung. Erläutert am Beispiel einer Häuserliste der Herrschaft Kißlegg. In: Württembergisches Jahrbuch für Volkskunde, Jg. 1957/1960, S. 135–155.
- Kunstbevier für das Bodenseeegebiet. 2. Aufl. Bonz, Stuttgart 1959.
- Heinrich Schickhardt – Architekt und Ingenieur. In: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte, Bd. 18 (1959), S. 15–85.
- Kunstbrevier Oberschwaben. Mit Hegau und westlichem Allgäu. Bonz, Stuttgart 1961.
- Lauter Kleinigkeiten zwar ...: Auf den Spuren von Eduard Mörike. Bonz, Stuttgart 1962.
- Der Zeichner Paul Jauch. Knödler, Reutlingen 1962.
- Kunstbrevier Neckarschwaben. Bonz, Stuttgart 1966.
- Felix Hollenberg. Das graphische Werk. Thiemig, München 1968.
- (mit Hermann Tüchle): 850 Jahre Rot an der Rot. Geschichte und Gestalt. Thorbecke, Sigmaringen 1976, ISBN 3-7995-4012-1.
- Die neuere Geschichte der kirchlichen Baudenkmale von Murrhardt in archivalischer Sicht. In: Württembergisch Franken, Bd. 60 (1976), S. 214–263.
- Das gute Land. Leben und Arbeit in Württemberg in den zyklischen Bildfolgen von Konrad Weitbrecht (1796–1836). Steinkopf, Stuttgart 1980, ISBN 3-7984-0502-6.
- Dominikus Hermenegild Herberger 1693–1760. Ein Bildhauer des Rokoko in Oberschwaben und am Bodensee. Konrad, Weissenhorn 1980, ISBN 3-87437-114-X.
- Die Kunstdenkmäler des Rems-Murr-Kreises. Zwei Bände. Deutscher Kunstverlag, München 1983, ISBN 3-422-00560-9.
Einzelnachweise
- ↑ Helmut Dölker: Adolf Schahl †. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, Bd. 12 (1983), S. 168; Willi Birn: In memoriam Adolf Schahl. In: Schwäbische Heimat, Bd. 34 (1983), S. 180; Gerd Wunder: Adolf Schahl. In: Württembergisch Franken, Bd. 67 (1983), S. 251 (jeweils mit biografischen Daten).