Adolf Friedrich Störzel

Adolf Friedrich Störzel, auch Adolph Friederich Störzel (* 21. Juli 1815 in Dargun; † 2. August 1889 in Schwerin) war ein deutscher Militärarzt, zuletzt Generalarzt.

Leben

Adolf Friedrich Störzel war ein Sohn des damaligen Amtmanns in Dargun und späteren mecklenburg-schwerinschen Finanzministers Georg Störzel und dessen Frau Julie, geb. Passow. Seine Brüder waren Georg Störzel (1814–1895), Oberpostamtsdirektor in Güstrow, Julius Störzel (1817–1902), Oberlandesgerichtsrat in Rostock, und Heinrich Störzel (1819–1885), Kaufmann und mecklenburgischer Konsul. Wie schon sein Großvater Johann Georg Stör(t)zel (1742–1828)[1], herzoglicher Leibarzt in Ludwigslust, studierte er Humanmedizin, unter anderem an der Universität Heidelberg, wo er 1836 im Corps Guestphalia Heidelberg aktiv wurde.[2] 1840 wurde er an der Universität Halle mit einer Dissertation über Paracelsus zum Dr. med. promoviert.

Störzel eröffnete 1841 eine Praxis in Schwerin. 1843 trat er als Unterarzt bei der Artillerie in mecklenburgische Militärdienste.[3] 1845 erfolgte seine Beförderung zum Oberarzt. 1849 wechselte er zum leichten Bataillon. 1857 kam er als Oberstabsarzt zum IV. Bataillon im Großherzoglich Mecklenburgisches Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90. 1858 erhielt er den Titel Medizinalrat. 1864 wurde er Divisionsarzt. Am 31. Mai 1865 erfolgte seine Ernennung zum Generalarzt[4] und zum Director sämmtlicher Militair-Medicinal-Anstalten. Damit war er der ranghöchste Sanitätsoffizier in den beiden mecklenburgischen Großherzogtümern. Im Sommer 1866 nahm er als Leitender Sanitätsoffizier (Korpsarzt) des II. Reserve-Armeekorps am Feldzug nach Bayern im Deutschen Krieg teil.[5]

Nach dem Abschluss der Militärkonvention mit Preußen wurde Störzel 1868 der Abschied bewilligt. Im gleichen Jahr unterzog er Das preußische Militair-Medicinalwesen einer eingehenden Kritik.[6] Ein geplanter zweiter und dritter Teil sind dann nicht mehr erschienen.

Auszeichnungen

Werke

  • De Paracelsi vita et doctrina. Halle 1840 (Diss.)
  • Das preußische Militair-Medicinalwesen. Teil 1: Die Krankenpflege und die Lazarethe in Frieden. 1868 (mehr nicht erschienen)

Literatur

  • Maximilian von Below: Stammliste des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90. 1788–1906. Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907, urn:nbn:de:gbv:28-rosdok_ppn1859847773-5, S. 24
  • Georg Friedrich August Blanck, Axel Wilhelmi: Die Mecklenburgischen Ärzte von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Schwerin: Herberger 1901, S. 117 Nr. 635
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 9798.

Einzelnachweise

  1. Georg Friedrich August Blanck, Axel Wilhelmi: Die Mecklenburgischen Ärzte von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Schwerin: Herberger 1901, S. 54 Nr. 258
  2. Kösener Korpslisten 1910, 112, 409
  3. Militärlaufbahn nach Maximilian von Below: Stammliste des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90. 1788–1906. Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907, urn:nbn:de:gbv:28-rosdok_ppn1859847773-5, S. 24
  4. Regierungsblatt für Mecklenburg-Schwerin 1865, S. 134
  5. Der Feldzug der Meklenburger nach Bayern im Sommer 1866. Stift Bethlehem, Ludwigslust 1867, S. 19
  6. Siehe die Rezension in Jahresbericht über die Leistungen und Fortschritte in der gesammten Medicin 1866, S. 467
  7. Zeitschrift für Medicin, Chirurgie und Geburtshilfe 13 (1859), S. 80
  8. Königlich Preußischer Staats-Anzeiger 1866, S. 3574