Admiralinseln-Flughund

Admiralinseln-Flughund

Zeichnung des Schädels aus einem Werk von Paul Matschie

Systematik
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Familie: Flughunde (Pteropodidae)
Unterfamilie: Pteropodinae
Tribus: Pteropodini
Gattung: Pteropus
Art: Admiralinseln-Flughund
Wissenschaftlicher Name
Pteropus admiralitatum
Thomas, 1894
Verbreitung
Verbreitungsgebiet des Admiralinseln-Flughundes in graubraun

Der Admiralinseln-Flughund (Pteropus admiralitatum) ist ein auf Inseln nordöstlich von Neuguinea verbreiteter Flughund in der Gattung Pteropus. Er wird zu einer Artengruppe gezählt, die je nach Abhandlung nach dem Insel-Flughund, dem Grauen Wallacea-Flughund oder dem Kleinen Maskarenen-Flughund benannt ist. Das Typusexemplar wurde auf den Admiralitätsinseln gefangen.[1][2][3]

Die vier beschriebenen Unterarten sind umstritten. Möglicherweise handelt es sich bei diesem Taxon um einen Artenkomplex.[1][4]

Merkmale

Dieser kleine bis mittelgroße Gattungsvertreter wird 171 bis 230 mm lang, hat keinen Schwanz und wiegt 205 bis 335 g. Es sind 118 bis 130 mm lange Unterarme, Hinterfüße von 33 bis 50 mm Länge und 17 bis 28 mm lange Ohren vorhanden. Typisch sind kurze rohrförmige Nasenlöcher, Augen mit einer braunen Iris und recht kurze Ohren. Die Haare besitzen unterschiedliche Abschnitte, die dunkelbraun, rotbraun, grau oder graubraun sind. So ist die Stirn grau, die Kehle erscheint dunkelgrau und längere Haare um den Hals, die einen Mantel bilden, sind dunkel pflaumenfarben, ohne deutliche Abgrenzung zu anderen Bereichen des Rumpfes, der dunkelbraun ist. An verschiedenen Stellen sind silbrige oder gelbliche Haare eingemischt. Der Admiralinseln-Flughund hat braune Flughäute. Auffallend sind die fast fehlenden Kronen auf den prämolaren und molaren Zähnen.[1]

Verbreitung und Lebensweise

Die Art kommt auf den Admiralitätsinseln, auf dem Bismarck-Archipel und vermutlich auf allen Inseln der Salomonen vor. Sie erreicht im Hügelland 900 Meter Höhe. Als Habitat dienen feuchte Wälder und Gärten. Der Flughund ist meist nachtaktiv und ruht am Tage hängend an Ästen, an der Oberseite von Baumhöhlen oder in Grotten. Im Versteck bilden die Exemplare auf kleinen Inseln größere Kolonien, während sie auf großen Inseln kleine bis mittelgroße Gruppen bilden. Das unterschiedliche Verhalten kann auch daran liegen, dass es sich um zwei unterschiedliche Arten handelt. Wenn Raubvögel fehlen, kann dieser Flughund auch am Tage nach Nahrung suchen. Der Admiralinseln-Flughund frisst verschiedene Früchte.[4][1]

Auf der Insel Manus hatten Weibchen im März aktive Zitzen. Die Paarungszeit kann vermutlich innerhalb einer Population variieren.[1]

Gefährdung

Dieser Flughund wird abhängig von der Region mehr oder weniger als Fleischquelle gejagt. Auf einigen Inseln der Salomonen wirken sich Waldrodungen negativ aus. Die Gesamtpopulation wird weiterhin als groß eingeschätzt. Die IUCN listet den Admiralinseln-Flughund als nicht gefährdet (least concern).[4]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Wilson, Lacher Jr. & Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. 9 - Bats. Lynx Edicions, 2019, ISBN 978-84-16728-19-0, S. 142 (englisch, Pteropus admiralitatum).
  2. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Pteropus admiralitatum).
  3. Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Band 1. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999, S. 264–271, ISBN 0-8018-5789-9.Pteropus
  4. a b c Pteropus admiralitatum in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2020. Eingestellt von: Lavery, T.H., Bonaccorso, F.J. & Hamilton, S., 2019. Abgerufen am 6. September 2025.