Adam Gottlob Ferdinand Moltke
Adam Gottlob Ferdinand Moltke, ab 1750 Graf Moltke, (* 1. Januar 1748 in Bregentved, Dänemark; † 16. August 1820 in Ringkøbing, Dänemark) war ein dänischer Marineoffizier, zuletzt Vizeadmiral der dänischen Marine und Gutsbesitzer.
Biographie
Moltke stammte aus dem dänischen Zweig des ursprünglich mecklenburgischen Adelsgeschlechts von Moltke. Er war das achte Kind des 1750 in den dänischen Grafenstand erhobenen Hofmarschalls Adam Gottlob von Moltke und dessen Frau Christiane Frederikke von Brüggemann (1712–1760). Durch die herausragende Stellung seines Vaters am dänischen Hof war die Familie angesehen und einflussreich. Moltke hatte zahlreiche Geschwister, die demnach ebenso in herausragende Stellungen des dänischen Staates aufstiegen, darunter etwa die Staatsminister Joachim Godske Moltke (1746–1818) und Otto Joachim Moltke (1770–1853), die Generale Caspar Herman Gottlob Moltke (1738–1800) und Christian Magnus Frederik Moltke (1741–1813), die Hofdamen Catharine Sophie Wilhelmine Moltke (1737–1806), Ulrikke Augusta Vilhelmine Moltke (1740–1763) und Juliane Maria Friderica Moltke (1751–1773), weiterhin Friedrich Ludwig von Moltke (1745–1824), letzter Domdechant des Hochstifts Lübeck, der Geheimrat Christian Frederik Moltke (1736–1771) und der Diplomat Carl Emil Moltke (1773–1858).
Er wurde 1757 Leutnant der Marine, übersprang die Rangstufe des Oberleutnants und wurde 1760 zum Kapitänleutnant befördert. 1767 wurde er zum Kommandørkaptajn (deutsch: etwa Fregattenkapitän), 1775 zum Kapitän zur See und 1781 zum Konteradmiral ernannt.
Zu seinen Reisen als junger Offizier gehört die Begleitung des Kapitäns Adam Frederik Lützow 1757/58 auf seiner Reise nach Konstantinopel. 1768 wurde Moltke als Auskultator in der Admiralität eingesetzt, im folgenden Jahr reiste er ins Ausland und wurde Generaladjutanten. 1770 unternahm er mit der Friedrich Christian Kaas eine Reise nach Algier und übernahm anschließend das Kommando über zwei Schiffe, die zur Verstärkung des Geschwaders im Mittelmeer kreuzten, wo Kaas inzwischen durch Simon Hooglant ersetzt worden war. Unter Hooglant unternahm er als Kommandant des Linienschiffs Grønland mehrere weitere Einsatzfahrten 1773 kehrte er nach Dänemark zurück und führte im folgenden Jahr die ersten Untersuchungen für den Bau des Eider-Kanals durch und wurde 1775 Assessor im sog. Admiralitäts- und Kommissariatskollegium (dänisch: Admiralitets- og Kommissariatskollegiet). 1777 wurde er zum Ritter des Dannebrogordens geschlagen.
1778 und 1780 begleitete er die Royal Navy während eines Teils ihrer Kriegshandlungen gegen die Franzosen. 1781 war er als Kommandant des Linienschiffs Prinsesse Sophie Frederikke bei Einsätzen gegen Freibeutern aktiv. Als die Kollegien von Marine und Landarmee im selben Jahr getrennt wurden, übernahm er die Position des 3. Stellvertreters im neu geschaffenen Admiralitätskollegium (dänisch: Admiralitetskollegiet). Von 1782 bis 1784 führte er das Linienschiff Oldenborg auf einer weiteren Mittelmeerreise. 1784 wurde er Ehrenmitglied der Dänischen Akademie der Wissenschaften. Als der Obersekretär Frederik Christian Rosenkrantz 1788 von seinem Posten als Präsident des Kollegiums der Admiralität abtrat, übernahm Moltke die Aufgabe des Protokollführers des Gremiums für den König. Weiterhin war er bis 1789 Mitglied vieler wichtiger Kommissionen der Marine.
1797 wurde er, zwischenzeitlich auch zum Kammerherrn ernannt, im Rang eines Vizeadmirals entlassen.
Moltke, der auch als „der tapfere Moltke“ bezeichnet wurde,[1] verbrachte seine letzten Jahre in Jütland in beklagenswertem gesundheitlichen Zustand. Er starb am 16. August 1820.
Familie
Moltke heiratete 1791 heiratete er Ide Bertha Gräfin Raben (1774–1820), Tochter von Otto Ludvig Graf Raben und Henningia geb. Buchwald.
Aus der Verbindung ging hervor:
- Adam Gottlob Moltke (1792–1868), Kammerherr
Literatur
- Johan Lesser: Adam Gottlob Ferdinand Moltke. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 11: Maar–Müllner. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1897, S. 377–378 (dänisch, runeberg.org).
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Regierungs-Jahrbuch (dänisch: Regering-Aarbog) von Christian VII. S. 161.