Adalbert von Colomb
Adalbert Alexander Karl Gebhard Christoph von Colomb (* 13. März 1857 in Schneidemühl; † 29. Juni 1928 in Chemnitz) war ein deutscher Marineoffizier der Kaiserlichen Marine und u. a. persönlicher Adjutant des Prinzen Heinrich von Preußen.
Leben
Herkunft
Adalbert von Colomb entstammte der III. Linie derer von Colomb und war ein Sohn des späteren preußischen Generalleutnant und Militärschriftsteller Enno von Colomb und Klara Luise Georgine Freiin, geb. von Binzer (1823–1910). Sein jüngerer Bruder Enno (* 1861) diente später, wie sein Vater, in der preußischen Armee.[1]
Werdegang
Adalbert von Colomb trat am 12. April 1874 in die Kaiserliche Marine ein.[2] Als Leutnant zur See (Beförderung am 14. Februar 1882) hatte er 1888 bereits das Offizierkreuz des Kaiserlich Japanischen Verdienst-Orden der aufgehenden Sonne erhalten und war Adjutant in der II. Torpedoabteilung.[3]
Am 16. Oktober 1889 wurde er zum Kapitänleutnant befördert. Nachdem er 1891 den I. Coetus belegt hatte,[4] war er im darauffolgenden Jahr in den II. Coetus an die Marineakademie nach Kiel kommandiert[2]. Im März 1891 kam er als Kompanieführer zurück zur II. Torpedoabteilung,[5] bevor er im darauffolgenden Monat Kommandant von D 5 wurde[6] und später wieder in die II. Torpedoabteilung zurückkam. Im Februar 1893 wurde er persönlicher Adjutant von Heinrich von Preußen und blieb dies bis 15. September 1895. Als Nachfolger wurde im Herbst 1895 Korvettenkapitän Georg Alexander Müller persönlicher Adjutant des Prinzen Heinrich, was er bis 1898 blieb.
Mit Kabinettsorder vom 23. Juni 1893 wurde von Colomb zum Ehrenritter des Johanniterordens ernannt.[7] Bis 1894 war er mit weiteren Orden ausgezeichnet worden, u. a. dem Ritterkreuz I. Klasse des Königlich Bayerischen Militär-Verdienst-Ordens (August 1893), dem Komturkreuz des Großherzoglich Mecklenburgischen Ordens der Wendischen Krone (Juli 1893), dem Ritterkreuz I. Klasse des Herzoglich Sächsischen Hausordens (Oktober 1893), dem Offizierkreuz des Königlich Italienischen Ordens der Italienischen Krone (September 1893), dem Kronen-Orden 4. Klasse und dem Kaiserlich Russischen St. Stanislaus-Orden 2. Klasse.[8] Am 27. August 1894 erhielt er das Ritterkreuz des Königlich Dänischen Danebrog-Orden[9] und wurde im August 1895 mit dem Roten Adlerorden 4. Klasse mit der königlichen Krone ausgezeichnet.
Ende August 1895 wurde er mit der Führung der 1. Torpedobootsabteilung beauftragt und am 13. März des Folgejahres wurde er zum Kommandeur dieser Abteilung ernannt[10]. Für die neu zu bildende 2. Torpedobootsflottille wurde er zum 26. Juli 1897 zu deren Chef ernannt.[11] Am 28. Februar 1898 wurde er als Korvettenkapitän unter Belassung der Stellung als Kommandeur der 1. Torpedobootsabteilung zum Chef der 2. Torpedobootsflottille.[12] Im Herbst 1898 wurde er kurz in der ostasiatischen Station Kommandant der Cormoran.[13]
Von 1901 bis 1906 war von Colomb Inspektor des Küstenbezirksamtes II.
Von August 1914 bis Dezember 1915 war er Vorstand der Marine-Nachrichtenstation Darßer Ort. Für ein Jahr war er ab März 1916 Kommandant des Landsturm-Bataillons im V. Armee-Korps. Bis August 1917 war er Kommandant des Bezirkskommandos in Neusalz und anschließend bis September 1918 Bahnhofskommandant in Ploiești und Giurgiu in Rumänien. Am 25. Dezember 1917 wurde er Fregattenkapitän.
Familie
Am 8. Juni 1894 heiratete er in Bad Liebenstein Meta Gräfin von Hopffgarten (1867–1968).[14] Das Paar hatte zwei Kinder (einen Sohn und eine Tochter).[1]
Literatur
- Marine-Offizier-Verband (Hrsg.), Albert Stoelzel: Ehrenrangliste der Kaiserlich Deutschen Marine. 1914–18. Thormann & Goetsch, Berlin 1930, S. 583.
Einzelnachweise
- ↑ a b Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser. Band 2. J. Perthes, 1908, S. 182.
- ↑ a b Rangliste der Kaiserlich-Deutschen Marine: für das Jahr 1892. Mittler, 1892, S. 58.
- ↑ Rangliste der Kaiserlich-Deutschen Marine: für das Jahr 1888. Mittler, 1888, S. 47.
- ↑ Rangliste der Kaiserlich-Deutschen Marine: für das Jahr 1891. Mittler, 1891, S. 51.
- ↑ Marine-Rundschau: Zeitschrift für Seewesen. Band 3. Mönch, 1892, S. 229.
- ↑ Marine-Rundschau: Zeitschrift für Seewesen. Band 3. Mönch, 1892, S. 228.
- ↑ Wochenblatt der Johanniter-Ordens-Balley Brandenburg. Band 34, Nr. 44. Berlin 1. November 1893, S. 259.
- ↑ Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr 1894. Mittler, 1894, S. 78.
- ↑ Marineverordnungsblatt. Mittler & Sohn, 1894, S. 220.
- ↑ Militär-Wochenblatt. Band 81, Nr. 35. E.S. Mittler., 1896, S. 961.
- ↑ Militär-Wochenblatt. Band 82, Nr. 69. E.S. Mittler., 1896, S. 1879.
- ↑ Marineverordnungsblatt. 1898, S. 56.
- ↑ Marineverordnungsblatt. 1898, S. 311.
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels. Band 82. C.A. Starke, 1983, S. 112.