Abri des Merveilles
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Der Abri des Merveilles in Sergeac im Castel-Merle-Tal, wo zahlreiche paläolithischen Stätten liegen, im Département Dordogne in Frankreich wurde 1878 entdeckt. Eine der ersten Ausgrabungen fand zwischen 1924 und 1930 am Abri statt. Es ist unklar, warum George Grant MacCurdy (1863–1947) die Ausgrabungen einstellte.
Der Abri enthält drei archäologische Hauptkontexte:
- eine Ober- und eine Untermoustérien-Schicht (etwa 160.000 bis 45.000 v. Chr.)
- eine Aurignacien-Schicht (etwa 45.000 – 25.000 v. Chr.)
Überreste von Neandertalern, darunter ein Backenzahn, wurde 1926 vom Eigentümer gefunden. Der Zahn wird einer Untermoustérien-Schicht zugeordnet, ist aber, wie viele im frühen 20. Jahrhundert ausgegrabene Artefakte, aufgrund schlechter Aufzeichnungen und des Verlustes archäologischer Kontexte zeitlich kaum einzuordnen.
Viele Fundstätten in Castel-Merle wurden bei den primären Ausgrabungen nur unzureichend dokumentiert. Aus MacCurdys Aufzeichnungen ist bekannt, dass seine Gruppe neben dem Backenzahn auch Werkzeuge aus Bergkristall und Feuerstein fand.
Literatur
- Erik Trinkaus: Note on the hominid molar from the Abri des Merveilles at Castel-Merle (Dordogne) In: Journal of Human Evolution Bd. 5, Ausgabe 2, 1976, S. 203–204
Weblinks
Koordinaten: 45° 0′ 1,7″ N, 1° 6′ 8,1″ O