A House of Dynamite
| Film | |
| Titel | A House of Dynamite |
|---|---|
| Produktionsland | USA |
| Originalsprache | Englisch |
| Erscheinungsjahr | 2025 |
| Länge | 112 Minuten |
| Altersfreigabe | |
| Stab | |
| Regie | Kathryn Bigelow |
| Drehbuch | Noah Oppenheim |
| Produktion | Greg Shapiro, Kathryn Bigelow, Noah Oppenheim |
| Musik | Volker Bertelmann |
| Kamera | Barry Ackroyd |
| Schnitt | Kirk Baxter |
| Besetzung | |
| |
A House of Dynamite ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Kathryn Bigelow aus dem Jahr 2025. Die Uraufführung des Thrillers fand Anfang September bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig statt. Im Oktober desselben Jahres ist eine reguläre Veröffentlichung durch den Streaminganbieter Netflix geplant.
Handlung
In den USA wird von Unbekannten eine Rakete gestartet. Daraufhin beginnt für die Mitarbeiter des Weißen Hauses ein Wettlauf gegen die Zeit, um nach den Urhebern zu suchen. Auch besteht Unsicherheit darüber, wie man auf den Vorfall reagieren soll.[2][3]
Rezeption
Veröffentlichung
Die Weltpremiere von A House of Dynamite erfolgte am 2. September 2025 im Rahmen des 82. Internationalen Filmfestivals von Venedig. Der Beitrag wurde in den Hauptwettbewerb aufgenommen.[4] Das Premierenpublikum soll Bigelows Regiearbeit nach Ende der Vorstellung einen Applaus von fast 13 Minuten gespendet haben.[5] Kurz nach der Uraufführung wurde ein über einminütiger Teaser veröffentlicht.[6]
In den folgenden Wochen wurde der Film in die Programme der Festivals von Busan und New York aufgenommen.[7]
Ein limitierter Kinostart im Vereinigten Königreich soll am 3. Oktober 2025, in den USA am 10. Oktober erfolgen.[6] Der Film wird vom Netflix verliehen. Am 24. Oktober 2025 soll A House of Dynamite ins Angebot des Streaminganbieters aufgenommen werden.[8]
Kritiken
Auf der Website Metacritic erhielt A House of Dynamite eine Bewertung von 88 von 100 möglichen Punkten, basierend auf mehr als einem Dutzend ausgewerteten englischsprachigen Kritiken. Das Echo der Rezensenten wurde mit „einhelligem Beifall“ („universal acclaim“) bewertet und für Bigelows Regiearbeit wurde eine eindeutige Filmempfehlung („must-see“) ausgesprochen.[9] Von den über zwei Dutzend englischsprachigen Kritiken, die auf der Website Rotten Tomatoes nach der Premiere aufgeführt werden, erhielten 90 Prozent eine positive Bewertung („fresh“).[10] Top-Bewertungen verzeichnete A House of Dynamite unter anderem von Peter Bradshaw (The Guardian, 5 von 5 Punkte) und Ryan Lattanzio (IndieWire, Note: „A-“, vergleichbar mit einer „1-“ im deutschen Schulsystem).[11][12]
Der britische Kritiker Peter Bradshaw betitelte den Film im positiven Sinne als „erschreckendes Comeback“ sowie „makellos konstruierten Albtraum-Prozess“. Die Geschichte habe er mit äußerster Anspannung und aufgrund des Themas mit „seltsam fortschreitender Übelkeit“ verfolgt. A House of Dynamite greife auf „die klassischen Figuren“ des Endzeitfilms zurück – „sorglose, grauhaarige Beamte [...], kluge, fleißige jüngere Mitarbeiter [...], völlig unreflektierte, junge Bomberpiloten“. Bradshaw hob aus dem Schauspielensemble insbesondere Gabriel Basso als „brillanten und nervösen jungen NSA-Berater Jake Baerington“ heraus. Bigelow zeige „klugerweise [...] die schrecklich ironischen Übergangsmomente“. Bradshaw kritisierte, dass der Film stellenweise „melodramatisch oder bühnenhaft“ wirke.[11]
Auch Bradshaws US-amerikanischer Kollege Lattanzio betitelte den Film als „schrecklichen und hoffnungslosen Raketen-Thriller“ sowie als „unterhaltsam“ und realistisch inszeniert. Das Drehbuch von Noah Oppenheim komme „sorgfältig recherchiert und im lebhaften Jargon“ daher und nehme „kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Alltäglichkeit von Inkompetenz“ gehe. Aus dem riesigen Darstellerensemble, bei dem es eine „Herausforderung“ sein könne, den Überblick zu behalten, rage Tracy Letts als „fast schlafwandlerischen General“ Anthony Brody heraus. Regisseurin Bigelow habe sich bereits mit ihren vorherigen Filmen Tödliches Kommando – The Hurt Locker und Zero Dark Thirty „als offene und furchtlose Chronistin der amerikanischen politischen Mehrdeutigkeit“ etabliert. A House of Dynamite beende „scheinbar eine Trilogie über den Zusammenbruch des amerikanischen Traums in Kriegszeiten“. Lattanzio erinnerten die Bilder von Kameramann Barry Ackroyd an eine Dokumentation. Zusammen mit dem Drehbuch, „das die inhärente Lächerlichkeit bürokratischer Protokolle noch“ verstärke, fühlte sich der Kritiker manchmal an „eine Horrorfilm-Version der Fernsehserie Veep – Die Vizepräsidentin“ erinnert. Das „fesselnde“ Werk sei aufgrund seiner „stilistischen Intensität [...] kaum als reine Agitprop zu bezeichnen“. Auch würdigte Lattanzio in seiner Rezension das „ohrenbetäubende und todesähnliche Sounddesign“ sowie die Filmmusik von Komponist Volker Bertelmann.[12]
Die US-amerikanische Kritikerin Stephanie Zacharek (Time) bezeichnete ähnlich wie Bradshaw zuvor das Werk als „eines der stressigsten Seherlebnisse […] seit Jahren“. A House of Dynamite sei „präzise, kraftvoll und genial konstruiert“ […] „ein Film mit einer scheinbar endlosen Anzahl beweglicher Teile, geschnitten mit diamantener Präzision“ von Editor Kirk Baxter. Bigelow halte ihre Regiearbeit „mit der Präzision einer Kampfpilotin zusammen“ und habe „einen modernen Horrorfilm gedreht, der in der realen Welt“ spiele „und durch das, was er nicht“ zeige, „beunruhigend“ wirke. Die Handlung habe „etwas gespenstisches und unwirkliches“ an sich, so Zacharek.[13]
Als einzigen renommierten Kritiker[14] konnte der US-Amerikaner Owen Gleiberman (Variety) der Film nicht überzeugen und empfand A House of Dynamite als realitätsfern. Das Werk sei „gefangen zwischen dem Versuch, ein ‚ernsthafter‘ Thriller zu sein, und einem glorifizierten Schundfilm“. Bigelow wolle sich damit vom Scheitern ihrer vorherigen Regiearbeit Detroit erholen. Gleiberman kritisierte die Besetzung von Gabriel Basso, von Idris Elba als US-Präsident sowie das dramaturgische Konzept des Films. Während der erste Teil noch „recht spannend und fesselnd“ sei, fühle sich der zweite zu „repetitiv“ an. Gleiberman fühlte sich an den japanischen Spielfilm Rashomon – Das Lustwäldchen (1950) erinnert, nur, „dass es keine Widersprüche zwischen den Sichtweisen“ der Figuren gebe.[15]
Auszeichnungen
Kathryn Bigelow wurde mit A House of Dynamite zum zweiten Mal nach 2008 in den Wettbewerb um den Goldenen Löwen der Filmfestspiele von Venedig eingeladen. Das Werk blieb dort unprämiert.
Weblinks
- A House of Dynamite bei IMDb
- A House of Dynamite im Festivalprogramm von Venedig (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Freigabebescheinigung für A House of Dynamite. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüfnummer: 273042/K).
- ↑ A House of Dynamite. In: netflix.com (abgerufen am 22. Juli 2025).
- ↑ Samantha Bergeson: Kathryn Bigelow Unveils Title of Netflix Film Starring Idris Elba, Rebecca Ferguson, Kaitlyn Dever, and Greta Lee. In: indiewire.com, 18. Juni 2025 (abgerufen am 22. Juli 2025).
- ↑ Biennale Cinema 2025: Presentation. In: labiennale.org (abgerufen am 22. Juli 2025).
- ↑ Nancy Tartaglione: Kathryn Bigelow’s ‘A House Of Dynamite’ Receives Nearly 13-Minute Ovation At Venice World Premiere. In: deadline.com, 2. September 2025 (abgerufen am 6. September 2025).
- ↑ a b Kathryn Bigelow Ignites ‘A HOUSE OF DYNAMITE’ with First Teaser . In: netflix.com (abgerufen am 6. September 2025).
- ↑ A House of Dynamite – Informationen zur Veröffentlichung. In: imdb.com (abgerufen am 6. September 2025).
- ↑ John DiLillo: Kathryn Bigelow Returns with A HOUSE OF DYNAMITE. In: netflix.com, 18. Juni 2025 (abgerufen am 22. Juli 2025).
- ↑ A House of Dynamite. In: Metacritic. Abgerufen am 6. September 2025 (englisch).
- ↑ A House of Dynamite. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 6. September 2025 (englisch).
- ↑ a b Peter Bradshaw: A House of Dynamite review – Kathryn Bigelow’s nuclear endgame thriller is a terrifying, white-knuckle comeback. In: theguardian.com, 2. September 2025 (abgerufen am 6. September 2025).
- ↑ a b Ryan Lattanzio: ‘A House of Dynamite’ Review: We’re All F**ked in Kathryn Bigelow’s Horrifically Gripping and Hopeless Nuclear Missile Thriller. In: indiewire.com, 2. September 2025 (abgerufen am 6. September 2025).
- ↑ Stephanie Zacharek: Kathryn Bigelow’s A House of Dynamite Is Skillful, Stressful, and Urgent. In: time.com, 3. September 2025 (abgerufen am 6. September 2025).
- ↑ A House of Dynamite Reviews – Top Critics. In: rottentomatoes.com (abgerufen am 6. September 2025).
- ↑ Owen Gleiberman: ‘A House of Dynamite’ Review: Kathryn Bigelow’s Nuclear Thriller Is a High-Tension Potboiler With Pretensions. In: variety.com, 2. September 2025 (abgerufen am 6. September 2025).