3. Norddeutsches Musikfest
Das 3. Norddeutsche Musikfest war eine mehrtägige Musikveranstaltung im Juli 1841 in Hamburg. Träger war der Norddeutsche Musikverein bzw. das Philharmonische Comité um Theodor Avé-Lallemant, der als zentrale Figur der Vorbereitung und Durchführung gilt. Spielorte waren u. a. die Hamburger Hauptkirche St. Michaelis sowie eine eigens errichtete Festhalle am Glockengießerwall. Zu den Mitwirkenden zählten u. a. Friedrich Schneider, Franz Liszt und Wilhelmine Schröder-Devrient.
Hintergrund
Die Norddeutschen Musikfeste entstanden Ende der 1830er Jahre als überregionale Foren für Chor- und Orchesterwerke. Nach dem 1. Musikfest (1839 in Lübeck) und dem 2. Musikfest (1840 in Schwerin) wurde Hamburg 1841 zum dritten Austragungsort.
Organisation
In Hamburg koordinierte Theodor Avé-Lallemant als führende Persönlichkeit des städtischen Musiklebens die Vorbereitung. Organisatorisch eingebunden waren Mitglieder des Vereins, darunter Georg Dietrich Otten (Probenorganisation/Chorarbeit).
Spielstätten
- Festhalle am Glockengießerwall – temporärer Großbau eigens für das Fest, entworfen vom Architekten Franz Georg Stammann.
- St. Michaelis – Ort der großen Oratorienaufführungen.
- Ein Feenpavillon auf der Binnenalster – dort „wartete man mit einem geradezu sensationellen Einfall auf. Inmitten der Binnenalster wurde auf Pfählen ein ‚Feenpavillon‘ errichtet“ mit einem von Abertausenden Kerzen erleuchteten nächtlichen Konzert.[1][2]
Programm und Verlauf
Höhepunkte waren großbesetzte Chor- und Orchesterwerke (u. a. Händels Messiah/Der Messias) in St. Michaelis unter Friedrich Schneider sowie Klavier- und Vokalbeiträge namhafter Gäste, darunter Franz Liszt und Wilhelmine Schröder-Devrient. Konzerte fanden sowohl in der Festhalle als auch in St. Michaelis statt; Rahmenveranstaltungen (u. a. Elb- und Alsterfahrten) ergänzten das Fest.
Mitwirkende (Auswahl)
- Friedrich Schneider – musikalische Leitung einer Oratorienaufführung
- Franz Liszt – Klavier
- Wilhelmine Schröder-Devrient – Sopran
- Georg Dietrich Otten – Organisation/Proben
- Chöre und Orchester des Norddeutschen Musikvereins sowie eingeladene Kräfte
Rezeption und Überlieferung
Zeitgenössische Berichte hoben die außerordentliche Resonanz hervor; das Fest galt als eines der größten Musikereignisse im damaligen Deutschland. Dokumentiert ist es u. a. durch eine Folge von Lithographien (Erinnerungen an das dritte Norddeutsche Musik-Fest in Hamburg im July 1841) mit Ansichten der Festhalle, von Konzerten in der Festhalle und in St. Michaelis sowie von Festfahrten auf Elbe und Alster.
Abbildungen
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Festhalle
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Konzert in der Festhalle
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Konzert in der Michaeliskirche
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Tivolifest St. Georg
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Elbfahrt
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Literatur
- Benedikt Avé-Lallemant: Rückblicke auf das dritte Norddeutsche Musikfest zu Hamburg im Juli 1841. Hamburg 1841.
- Julius Sittard: Geschichte des Musik- und Concertwesens in Hamburg bis 1888. Hamburg 1890.