(3552) Don Quixote

Asteroid
(3552) Don Quixote
(3552) Don Quixote nahe dem Perihel seiner Bahn im Jahr 2009
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Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 5. Mai 2025 (JD 2.460.800,5)
Orbittyp Erdnaher Asteroid, Amor-Typ
Asteroidenfamilie
Große Halbachse 4,268 AE
Exzentrizität 0,707
Perihel – Aphel 1,250 AE – 7,287 AE
Perihel – Aphel  AE –  AE
Neigung der Bahnebene 31,054°
Länge des aufsteigenden Knotens 350,0°
Argument der Periapsis 316,5°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 27. Februar 2027
Siderische Umlaufperiode 8 a 299 d
Siderische Umlaufzeit {{{Umlaufdauer}}}
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit {{{Umlaufgeschwindigkeit}}} km/s
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 12,40 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 19,0 km
Abmessungen {{{Abmessungen}}}
Masse Vorlage:Infobox Asteroid/Wartung/Masse kg
Albedo 0,03
Mittlere Dichte g/cm³
Rotationsperiode 6 h 40 min
Absolute Helligkeit 13,0 mag
Spektralklasse {{{Spektralklasse}}}
Spektralklasse
(nach Tholen)
D
Spektralklasse
(nach SMASSII)
D
Geschichte
Entdecker Paul Wild
Datum der Entdeckung 26. September 1983
Andere Bezeichnung 1983 SA
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

(3552) Don Quixote ist ein Komet, der ursprünglich für einen Asteroiden des Amor-Typs gehalten wurde, als er am 26. September 1983 von Paul Wild am Observatorium Zimmerwald bei Bern in der Schweiz bei einer Helligkeit von 14 mag entdeckt wurde.

Der Asteroid ist benannt nach Don Quijote (in der ursprünglichen mittelspanischen Schreibung), dem Helden aus Cervantes’ großem Roman, dem Ritter von der traurigen Gestalt, dem edelmütigen Exzentriker, der auf seltsame Weise und vergeblich versucht, das Zeitalter der Ritterlichkeit wieder aufleben zu lassen. Die Namensgebung dieses Objekts ist angesichts der langfristigen, unberechenbaren Natur der ausgedehnten Umlaufbahn, vergleichbar mit der von (944) Hidalgo, recht naheliegend.

(3552) Don Quixotes Bahn ist stark gegen die Ekliptik geneigt und, untypisch für Asteroiden, eher charakteristisch für die Bahn eines Kometen. Seine geringe Albedo und Klassifizierung als D-Typ-Asteroid sind ebenfalls typisch für den Kern eines Kometen. Man ging daher davon aus, dass (3552) Don Quixote der Kern eines erloschenen Kometen ist, klassifizierte ihn aber vorerst als Asteroiden.

Mittlerweile haben Beobachtungen des Spitzer-Weltraumteleskops[1] im Infrarotlicht (4,5 μm) bei einem Sonnendurchgang 2009, ausgewertet erst im Jahr 2013, jedoch gezeigt, dass (3552) Don Quixote – jedenfalls in Sonnennähe – immer noch Aktivitäten zeigt.[2] Da sowohl eine Koma als auch ein Schweif nachgewiesen wurden, was durch die Sublimation von CO2-Eis und die anschließende Anregung der entsprechenden Emissionsbanden ausgelöst wird, ist nun klar, dass es sich um einen Kometen handelt.

Unklar ist allerdings, ob die Aktivität beständig ist oder nur einen kurzen Ausbruch darstellt, der durch den kürzlichen Einschlag eines kleineren Körpers ausgelöst wurde, bei dem unter der Oberfläche liegendes CO2-Eis freigelegt wurde.

(3552) Don Quixote gehört zu den ca. 8.000 bisher bekannten Objekten (nennenswerter Größe über 140 m, Stand Anfang 2018), die der Erdbahn – in astronomischen Dimensionen gerechnet – sehr nahekommen (near earth objects) oder diese sogar kreuzen können und deshalb unter Beobachtung stehen, deren kleinster Teil (unter 5 %) von Kometen gebildet wird.

Commons: (3552) Don Quixote – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Frankfurter Allgemeine vom 22. September 2013
  2. M. Mommert, J. L. Hora, A. W. Harris, W. T. Reach, J. P. Emery, C. A. Thomas, M. Mueller, D. P. Cruikshank, D. E. Trilling, M. Delbo, H. A. Smith: The Discovery of Cometary Activity in Near-Earth Asteroid (3552) Don Quixote. In: The Astrophysical Journal. Band 781, Nr. 1, 2014, S. 1–10, doi:10.1088/0004-637X/781/1/25 (PDF; 1,63 MB).