Čiernohronská železnica

Vydrovo dolina–Chvatimech
Strecke der Čiernohronská železnica
Kursbuchstrecke (ZSSK):900
Streckenlänge:16 km
Spurweite:760 mm (Bosnische Spur)
Strecke (außer Betrieb)
Abzweig Prostredná
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
Abzweig Podlajchová
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
Abzweig Obrobovanec
Kopfbahnhof Strecke bis hier außer Betrieb
0 Vydrovo dolina
Haltepunkt / Haltestelle
1 Kyslá
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
Abzweig Korytársko
Haltepunkt / Haltestelle
2 Vydrovo skanzen
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Vydrovo most
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)Strecke
nach Stará dolina und Čierna dolina
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)Strecke
Abzweig Pod Skalicou
Kopfbahnhof Strecke bis hier außer BetriebStrecke
3,3 Dobroč
Abzweig geradeaus und ehemals nach linksStrecke
Abzweig nach Krížno
Brücke über WasserlaufStrecke
Čierny Hron
BlockstelleStrecke
1,6 Durchfahrt Fußballstadion
Brücke über WasserlaufBrücke über Wasserlauf
Čierny Hron
Strecke nach linksAbzweig geradeaus und von rechts
Bahnhof
4
0
Čierny Balog
Haltepunkt / Haltestelle
6 Krám
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
Anschluss Krám n.
Haltepunkt / Haltestelle
7 Nový Krám
Haltepunkt / Haltestelle
8 Šánske (Ausweiche)
Haltepunkt / Haltestelle
11 Svätý Ján
Abzweig geradeaus und ehemals von links
Abzweig Kamenistej doliny nach Sihla
Brücke über Wasserlauf
Čierny Hron
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
Abzweig Selecká
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
13 Hronec obec
Haltepunkt / Haltestelle
14 Hronec zlieváreň
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Hronec
Haltepunkt / Haltestelle
15 Valaská obec
Kreuzung geradeaus unten
Tisovec–Podbrezová
Brücke über Wasserlauf
Hron
Kopfbahnhof Strecke ab hier außer Betrieb
16 Chvatimech ČHŽ
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
Podbrezová-Štiavnička

Die Čiernohronská železnica (kurz ČHŽ; ungarisch Fekete Garam Vasút, kurz F.G.V.; deutsch Schwarzgranbahn) ist eine Waldbahn mit der Spurweite von 760 mm in der Slowakei. Sie soll künftig dem regionalen Nahverkehr dienen und bis 2025 elektrifiziert werden.

Bedeutung

Die Čiernohronská železnica erschloss das Tal des Čierny Hron und mehrere Seitentäler im Slowakischen Erzgebirge mit einem rund 120 Kilometer langen Streckennetz für die Holzabfuhr. Die heute als Museumsbahn betriebene Strecke ist seit 1982 ein Nationales Kulturdenkmal der Slowakei.

Geschichte

Bau und Betrieb bis 1982

Die Planung der Bahn begann im Jahre 1898 nach einer Anweisung des damaligen Landwirtschaftsministers. Der Bau des ersten Abschnitts, der heute als Museumsbahn betrieben wird, startete im Jahr 1908; ein Jahr später (1909) begann der regelmäßige Verkehr zwischen Sägewerken in Čierny Balog und Hronec. Die Strecke wurde verlängert und zunehmend in mehrere Seitentäler erweitert, um aus den Wäldern Holz zu befördern. Für den Ausbau des entstehenden Netzes wurden während des Ersten Weltkriegs auch russische Kriegsgefangene eingesetzt. Der Bau der letzten Erweiterung der Čiernohronská-Bahn begann 1948, die 3,2 Kilometer lange Abzweigung Čierny potok–Smrečiny begann bei Kilometer 15,0 der Strecke nach Sihla in der Kamenistá dolina (deutsch Steiniges Tal) und wurde 1949 fertiggestellt.[1]

Der erste offizielle Name der Bahn war ungarisch Fekete Garam Vasút. Bis heute sieht man diesen Namen in Form der Abkürzung F.G.V. Ab dem 19. Juli 1927 wurde auf der Strecke Čierny Balog – Hronec auch Personenverkehr erlaubt.

Bereits 1948 begann der Rückbau einzelner Abschnitte. So wurde der im September 1943 gestartete und 1944 eingestellte Bau der gut einen Kilometer langen Verlängerung im Obrubovanské-Tal nicht fortgesetzt, sondern die 700 Meter Gleis wieder abgebaut und stattdessen die Forststraße verbreitert.[1] Dieses Schicksal ereilte die meisten Zweigstrecken in den 1960er Jahren, weil auf den von Bahn und Straßenverkehr oftmals gemeinsam genutzten Fahrdämmen zugunsten der flexibleren Lastkraftwagen nach und nach die Gleisanlagen entfernt wurden. 1982 wurde der Betrieb offiziell eingestellt. Gleichzeitig ist die Bahn zum nationalen Kulturdenkmal erklärt worden.

Museumsbahn

1983 begannen Freiwillige mit dem Wiederaufbau der Bahn. Im Jahr 1992 wurde ein musealer Verkehr zwischen Chvatimech und Čierny Balog aufgenommen. Der Wiederaufbau des Streckenastes nach Dobroč wurde mit der offiziellen Eröffnungsfeier am 30. April 2012 abgeschlossen.

Nachdem in Čierny Balog während der Zeit ohne Verkehr zwischen 1982 und 1992 ein Fußballstadion des TJ Tatran Čierny Balog an der Strecke entstand, fahren seit Wiederinbetriebnahme des dortigen Streckenabschnitts 2012 Züge zwischen Spielfeld und Tribüne durch, was auch während Spielen vorkommt. Wenn kein Spiel stattfindet, öffnet der Lokführer die Tore per Funk, so dass kein Halt notwendig ist.[2][3]

Im April 2020 erwarb die Čiernohronská železnica Elektrotriebwagen und zugehörige Steuerwagen für 80 000 Schweizer Franken von der Baselland Transport. Nach deren dortigem Einsatzende bei der Waldenburgerbahn Anfang April 2021 überführte die Čiernohronská železnica die Fahrzeuge bis Mai 2021 nach Čierny Balog, davon zwischen Birsfelden und Bratislava per Binnenschiff.[4][3][5][6] Anfang August 2022 nahm die Čiernohronská železnica einen der Triebwagen mithilfe eines vorübergehend eingebauten elektrischen Generators für Probefahrten mit zwei Steuerwagen in Betrieb.[7][8] Ende Dezember 2022 kamen die Fahrzeuge erstmals im Fahrgastbetrieb zum Einsatz.[9]

Zukunft

Die Čiernohronská železnica plant eine Elektrifizierung der Strecke und einen regulären Nahverkehr auf der Strecke und rechnete 2020 mit einem Betriebsbeginn im Mai 2025.[3][4] Dafür ist auch eine Erneuerung des Oberbaus notwendig.[8] Das Projekt wird vom Banskobystrický kraj unterstützt.[10]

Fahrzeuge

Lokomotiven

Bahnhof in Čierny Balog
  • Dampflokomotiven
  • mehrere Diesellokomotiven

Trieb- und Steuerwagen

Commons: Čiernohronská železnica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Čiernohronská železnica (ČHŽ). In: rail.sk. Abgerufen am 31. August 2025 (slowakisch).
  2. Dampflok: Hier fährt ein Zug mitten durchs Fußballstadion. In: welt.de. 12. Oktober 2015, abgerufen am 7. Oktober 2018 (englisch).
  3. a b c Gesamte Flotte der Waldenburgerbahn in die Slowakei verkauft. In: Urban Transport Magazine. 7. Mai 2020, abgerufen am 7. Mai 2020.
  4. a b Andreas Hirsbrunner: Das Waldenburgerli wird slowakisch – das ganze Rollmaterial geht für 80'000 Franken weg. In: Basler Zeitung. 22. April 2020, abgerufen am 22. April 2020.
  5. Natasha Zekry: Hier hebt das Waldenburgerli Richtung Osten ab. In: Telebasel. 8. April 2021, abgerufen am 22. April 2020.
  6. Daniel Brabenec: Švýcarská vozidla pro Čiernohronskou železnici. In: Stránky přátel železnic. Mai 2021, abgerufen am 13. Oktober 2022 (slowakisch).
  7. Ľubomír Fronko: Švajčiarske električky ožívajú. Čiernohronská železnica, 7. August 2022, abgerufen am 13. Oktober 2022 (slowakisch).
  8. a b Už jazdia, no zatiaľ iba slimačím tempom. Švajčiarske električky na Horehroní „brzdia“ staré koľajnice. In: tvnoviny.sk. Markíza, 16. August 2022, abgerufen am 13. Oktober 2022 (slowakisch).
  9. Jan Sůra: Na Čiernohronské železnici vyjely poprvé do provozu soupravy ze Švýcarska. In: zdopravy.cz. 26. Dezember 2022, abgerufen am 29. Dezember 2022 (slowakisch).
  10. Čiernohronská železnica získala električky zo Švajčiarska. Klaster Horehronie, 14. April 2022, abgerufen am 13. Oktober 2022 (slowakisch).