Čenkovice
| Čenkovice | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| |||||
| Basisdaten | |||||
| Staat: | |||||
| Region: | Pardubický kraj | ||||
| Bezirk: | Ústí nad Orlicí | ||||
| Fläche: | 597 ha | ||||
| Geographische Lage: | 50° 1′ N, 16° 41′ O | ||||
| Höhe: | 665 m n.m. | ||||
| Einwohner: | 195 (1. Jan. 2023)[1] | ||||
| Postleitzahl: | 561 64 | ||||
| Struktur | |||||
| Status: | Gemeinde | ||||
| Ortsteile: | 1 | ||||
| Verwaltung | |||||
| Bürgermeister: | Josef Dostálek (Stand: 2025) | ||||
| Adresse: | Čenkovice 168 561 64 Jablonné nad Orlicí | ||||
| Gemeindenummer: | 579998 | ||||
| Website: | www.obeccenkovice.cz | ||||
Čenkovice (deutsch Tschenkowitz, auch Czenkowitz, früher auch Schunkendorf, Czunkendorf) ist ein Dorf mit 180 Einwohnern, davon 137 im erwerbsfähigen Alter.[2] im Okres Ústí nad Orlicí in Tschechien.
Geographie
Es liegt 20 km nordwestlich von Šumperk in Ostböhmen an den südlichen Ausläufern des Adlergebirges unweit der Grenze zu Polen. Der Ort liegt direkt am Westhang des 958 m hohen Buková hora. Südlich des Ortes liegt die Quelle der Moravská Sázava.
Geschichte
Čenkovice wurde im Jahr 1304 das erste Mal urkundlich erwähnt, während der Regierungszeit des Přemyslidenkönigs Wenzel II.[3]
Nachdem Böhmen im frühen 16. Jahrhundert Teil der Habsburgermonarchie geworden war, gelangte im 19. Jahrhundert Čenkovice im Zuge der administrativen Neustrukturierung Österreich-Ungarns ab 1868 zum neu gebildeten Bezirk Landskron.
Hier befand sich eine der Filialgemeinden der reformierten Herrnhuter Brüdergemeinen, ab 1883 erhielt der Ort einen ständigen Vikar in Form von Ottakar Knauer.[4]
Čenkovice war eine jener sudetendeutschen Gemeinden, die auf Grund der Grenzfestlegung vom 20. November 1938 von der Tschechoslowakei an das Deutsche Reich gefallen sind. Gegen Kriegsende waren hier auch Angehörige der Partisanenbrigade Brodecký des Widerstandskämpfers Josef Hýbl aktiv, welche im Zuge des Blutgerichts von Lanškroun im Mai 1945 mehrere Deutsche erschossen, ebenfalls erfolgten im Zuge dieses Terrors deutsche Freitode in der Bevölkerung. Nach der Wiedererrichtung der ČSR und dem Erlass der Beneš-Dekrete wurde die lokale deutsche Bevölkerung endgültig vertrieben.[5][6]
Heute ist Čenkovice ein beliebter Wintersportort.
Weblinks
- Website der Gemeinde (tschechisch)
Einzelnachweise
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
- ↑ Obec Čenkovice. Obec Čenkovice, abgerufen am 21. Juni 2025 (tschechisch).
- ↑ Obec Čenkovice. Obec Čenkovice, abgerufen am 21. Juni 2025 (tschechisch).
- ↑ H. A. J. Lütge: Der Aufschwung der Böhmisch-mährischen Kirche, unter Franz Josef I, 1848-88. Scheffer & Co, Amsterdam 1888, Seiten 69 & 107
- ↑ Verzeichnis der sudetendeutschen Gemeinden und Gemeindeteile die auf Grund der Grenzfestlegung vom 20. November 1938 von der Tschechoslowakei an das Deutsche Reich gefallen sind. archive.org, abgerufen am 21. Juni 2025.
- ↑ Jiří Padevět: Blutiger Sommer 1945 – Nachkriegsgewalt In Den Böhmischen Ländern. Verlag Tschirner & Kosová, Leipzig 2020, Seite 464

