Častohostice

Častohostice
Wappen von Častohostice
Častohostice (Tschechien)
Častohostice (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Vysočina
Bezirk: Třebíč
Fläche: 3,50 ha
Geographische Lage: 49° 1′ N, 15° 49′ O
Höhe: 415 m n.m.
Einwohner: 196 (1. Januar 2025)
Postleitzahl: 676 02
Kfz-Kennzeichen: TR
Verkehr
Bahnanschluss: Bahnstrecke Znojmo–Okříšky
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung
Bürgermeister: Bc. Marie Vlčilová
Adresse: Častohostice 3
676 02 Moravské Budějovice
Website: www.castohostice.cz

Častohostice (deutsch Tschastohostitz[1]) ist eine Gemeinde im Okres Třebíč in der Region Vysočina in Tschechien. Die Gemeinde liegt südlich der Stadt Třebíč und etwa drei Kilometer südlich von Moravské Budějovice. Sie hat 196 Einwohner.[2]

Seit dem 1. Januar 1994 ist Častohostice eine selbstständige Gemeinde, zuvor war sie ein Ortsteil der Stadt Moravské Budějovice.[3]

Benachbarte Gemeinden sind Blížkovice, Moravské Budějovice, Nové Syrovice und Láz.

Geografie

Zentrum von Častohostice

Von Westen nach Osten fließt die Jevišovka durch das Gemeindegebiet. Am westlichen Rand des Gemeindegebiets fließt sie durch den Teich Stříbrňák und dann im bebauten Gebiet der Gemeinde durch den Teich Častohostice, bevor sie weiter nach Osten fließt.

Častohostice liegt relativ flach, westlich des bebauten Gemeindegebiets erhebt sich der unauffällige Gipfel Stráž (442 m), der Rest des Gebiets liegt in Höhen von etwa 420 Metern über dem Meeresspiegel.

Knapp hinter der westlichen Grenze des Gemeindegebiets befindet sich an der Jevišovka eine historische Mühle.[4]

Geschichte

Častohostice war bereits in der Steinzeit besiedelt, da in der Umgebung Steinwerkzeug gefunden wurde. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1459. Für das Jahr 1498 ist die Pfarrei belegt. Der Ort gehörte dem Bítover Zweig der Herren von Lichtenburg. Ab 1575 war es in zwei Teile geteilt, wobei der erste Teil an Syrov fiel und der zweite Teil der Stadt Znojmo übertragen wurde.[5]

1579 gehörte Častohostice der Bohunka Bítovská von Lichtenburg und dem Markvart Rájský von Mírov, die es zusammen mit Ctidružice und Blížkovice an Bürger aus Znojmo verkauften. Jindřich von Lichtenburg behielt sich jedoch einen Teil des Dorfes vor und verkaufte diesen 1607 an Jan Čejka von Olbramovice. Dessen konfiszierten Besitz erhielt und Adam Gabelhouer. 1636 erwarb Jan Reinhart von Schaumburg Častohostice und weitere umliegende Dörfer, die Teil der Herrschaft Novosyrovice wurden.[6]

Später erhielt das Dorf Jan Baptista von Ostašov, die Herren von Ostašov besaßen die Herrschaft bis 1786, als sie an Jan Jindřich von Nimptsch verkauft, dessen Nachkommen Častohostice bis 1916 gehörte. 1837 wurde die Herrschaft Novosyrovice um Dědice, Hornice und Kojatice erweitert, die August Segur an die Nimptsch verkaufte.[7]

Nach 1674, nach dem Dreißigjährigen Krieg, war die Gemeinde fast zerstört, wurde aber schließlich wieder aufgebaut. 1779 wurde der Herrenhof aufgelöst, aber bereits 1784 entstand in der Gemeinde ein Richteramt. Nach den Verwaltungsreformen entstand in der Gemeinde ein Gemeindeamt.[5]

1892 wurde im Dorf ein einklassiges Schulgebäude errichtet. 1930 wurde Elektrizität ins Dorf geleitet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde in Častohostice eine LPG gegründet, die später in die LPG Budoucnost in Moravské Budějovice eingegliedert wurde.[6]

Bis 1849 gehörte Častohostice zur Herrschaft Ctidružice und Novosyrovice, ab 1850 gehörte sie zum Bezirk Znaim, dann ab 1896 zum Bezirk Mährisch Trübau. Zwischen 1850 und 1867 gehörte Častohostice zu Nové Syrovice, zwischen 1960 und 1980 war die Gemeinde Vesce angegliedert und von 1980 bis 1994 war die Gemeinde Moravské Budějovice angegliedert, danach wurde die Gemeinde selbstständig.[8]

Die Gemeinde Častohostice erhielt 2010 eine Auszeichnung im Wettbewerb für vorbildliche Pflege historischer Denkmäler.[9]

Sehenswürdigkeiten

Commons: Častohostice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Offizielle Website der Gemeinde

Einzelnachweise

  1. Amtliches Deutsches Ortsbuch für das Protektorat Böhmen und Mähren. 3. vyd. Praha: Selbstverlag des Reichsprotektors in Böhmen und Mähren, 1940. 434 S.
  2. Český statistický úřad: Počet obyvatel v obcích - k 1. 1. 2025. Praha: Český statistický úřad. 16. Mai 2025. Dostupné online. [cit. 2025-05-18].
  3. Český statistický úřad. Statistický lexikon obcí České republiky 2008 [online]. Praha: Český statistický úřad, 2008 [cit. 2012-02-04]. S. 52.
  4. Mapy.cz, Turistická mapa. Praha: Seznam.cz, 21. 1. 2024
  5. a b Historie obce [online]. Častohostice: Obec Častohostice [cit. 2021-08-03]. Dostupné online.
  6. a b c NEKUDA, Vladimír. Moravskobudějovicko, Jemnicko. Brno: Muzejní a vlastivědná společnost 863, [40] s. s. ISBN 80-85048-75-2, ISBN 978-80-85048-75-9. OCLC 38974508 S. 548–552.
  7. NEKUDA, Vladimír. Moravskobudějovicko, Jemnicko. 1. Aufl. Brno: Muzejní spolek v Brně, 1997. 863 S., S. 639–644.
  8. ŠTARHA, Ivan. Historický lexikon obcí jižní, jihozápadní a jihovýchodní Moravy 1850-2009. Brno: Moravský zemský archiv v Brně, 2010. 383 S., ISBN 978-80-86931-59-3. S. 43.
  9. Kraj Vysočina. Kraj Vysočina - přehled oceněných obcí [online]. Kraj Vysočina, 2014-07-01 [cit. 2016-08-08].