Österreichischer Thymian
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Österreichischer Thymian (Thymus odoratissimus) | ||||||||||||
| Systematik | ||||||||||||
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| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
| Thymus glabrescens | ||||||||||||
| Willd. |
Der Österreichische Thymian oder Österreich-Quendel (Thymus glabrescens, früher Thymus odoratissimus, auch Kahlblatt-Quendel) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Thymiane (Thymus) innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).[1]
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Der Österreichische Thymian ist ein kleiner Strauch, dessen kriechende Stängeln meist in terminalen Blütenständen enden. Die blütentragenden Sprossachsen sind meist 5 bis 15 (selten bis 30) cm lang und mehr oder weniger krautig, aufrecht bis aufsteigend. Meist sind sie komplett behaart, basale Blattbüschel fehlen. Die krautigen Laubblätter sind meist breiter als 1,5 mm und elliptisch-lanzettlich bis verkehrt-eiförmig mit meist gerundetem oberen Ende und an der Basis bewimpert. Zumindest die unteren Laubblätter sind gestielt.
Generative Merkmale
Die Blütenstände sind kugelförmig oder unterbrochen, die untersten Scheinquirle stehen oftmals von den restlichen getrennt. Die Tragblätter gleichen den Laubblättern.
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist (selten nur 3,5 bis) 4 bis 5 mm lang, die Kronröhre ist ähnlich lang wie die Oberlippe. Die oberen Zähne sind meist etwas länger als breit und bewimpert.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 56.[2]
Vorkommen
Der Österreichische Thymian kommt in Südosteuropa und im Osten Mitteleuropas vor, reicht örtlich im Westen auch bis in den Südosten Frankreichs.
In Österreich tritt der Österreichische Thymian in den Bundesländern Burgenland, Wien und Niederösterreich besonders im pannonischen Gebiet auf Trockenrasen und Felssteppen der collinen Höhenstufe zerstreut auf.[3]
Taxonomie
Die Erstbeschreibung erfolgte 1811 unter dem Namen Thymus glabrescens durch Carl Ludwig Willdenow in Berlinische Baumzucht, oder Beschreibung der in den Gärten um Berlin, im Frein ausdauernden Bäume und Sträucher, für Gartenliebhaber und Freunde de Botanik, 2. Auflage, Seite 507.[1] Dieser Name ist zum Konservieren vorgeschlagen (nomen conservandum).[3]
Literatur
- Thomas Gaskell Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea, Volume 3: Diapensiaceae to Myoporaceae, Cambridge University Press, Cambridge 1972, ISBN 0-521-08489-X. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
Einzelnachweise
- ↑ a b Thymus glabrescens. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 8. September 2025.
- ↑ Thymus glabrescens bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ a b Jens G. Rohwer: Lamiaceae. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage. Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024, ISBN 978-3-494-01943-7. S. 696.
