Österreichische Fußballmeisterschaft 1977/78

Österreichische Fußballmeisterschaft 1977/78
1976/77
Österreichische Fußballmeisterschaft 1977/78
Meister FK Austria Wien (12)
Schützenkönig Johann Krankl (41)

Die Österreichische Fußballmeisterschaft 1977/78 wurde vom Österreichischen Fußball-Bund ausgerichtet. Als Unterbau zur 1. Division diente die eingleisig geführte 2. Division. Als dritte Leistungsstufe fungierten die Regionalliga Ost (Wien, Niederösterreich, Burgenland), die Alpenliga (Salzburg, Tirol) sowie die Landesligen von Vorarlberg, Kärnten, Oberösterreich und der Steiermark.

Erste Leistungsstufe – 1. Division

Allgemeines

Die Meisterschaft[1] in der 1. Division wurde mit 10 Mannschaften bestritten, die während des gesamten Spieljahres je viermal aufeinander trafen. Die Wiener Austria konnte zum 12. Male Österreichischer Fußballmeister werden, der letzte Titelgewinn glückte zwei Jahre zuvor, damals noch gemeinsam mit dem Wiener AC als Spielgemeinschaft. Als Österreichischer Meister konnte man sich zudem für den Europacup der Landesmeister 1979 qualifizieren, wo die Veilchen bis ins Halbfinale kamen. Als Cupsieger durfte die Spielgemeinschaft zwischen Wattens und Wacker Innsbruck am Europacup der Cupsieger 1979 teilnehmen, wo die Mannschaft das Achtelfinale erreichte. Rapid und Sturm vertraten Österreichs Fußball im UEFA-Cup 1979, kamen allerdings auch nicht über die erste Runde hinaus.

Mit dem Linzer ASK musste der Letztplatzierte der Meisterschaft absteigen. Er wurde mit dem SV Austria Salzburg durch den Meister der zweitklassigen 2. Division in der folgenden Saison ersetzt.

Hans Krankl übertraf am 22. April mit seinen fünf Toren in der vorvorletzten Runde beim 6:0 gegen Admira, womit er bei 41 Meisterschaftstreffern angelangt worden war, den bisherigen Saisonrekord von 37 Toren von Robert Dienst aus dem Spieljahr 1950/51.[2] Krankl gewann damit sogar den Goldenen Schuh als bester europäischer Topscorer.[3]

Die Meisterschaft hatte am 12. August begonnen, die 36 Runden wurden bis Anfang Mai (fast alle bis 2. Mai, nur das große Wiener Derby Rapid gegen Austria (0:0) wurde wegen der Terminnot der Austria mit deren Finalteilnahme im Europapokal der Pokalsieger erst am 6. Mai gespielt) absolviert. Auf Grund dessen, dass sich das Nationalteam für die Weltmeisterschaften in Argentinien qualifiziert hatte, war vom ursprünglichen Terminplan abgegangen worden, es wurde – für Österreich äußerst ungewöhnlich im Winter, u. zw. ab 14. Januar (20. Runde) – gespielt (von dieser Maßnahme waren auch die Cup-Spiele betroffen). Der ÖFB hatte den Klubs dafür Entschädigungen zugesagt.

Abschlusstabelle

Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. FK Austria Wien (C)  36  23  10  3 077:340 +43 56
 2. SK Rapid Wien  36  16  10  10 076:430 +33 42
 3. SpG Wattens-Wacker Innsbruck (M)  36  15  9  12 049:340 +15 39
 4. SK Sturm Graz  36  13  12  11 051:540  −3 38
 5. SK VÖEST Linz  36  10  13  13 045:490  −4 33
 6. Grazer AK  36  10  13  13 044:490  −5 33
 7. First Vienna FC 1894  36  12  8  16 034:540 −20 32
 8. Wiener Sport-Club (N)  36  8  15  13 047:610 −14 31
 9. FC Admira/Wacker  36  8  12  16 045:670 −22 28
10. Linzer ASK  36  9  10  17 035:580 −23 28
Legende für die 1. Division
  • Österreichischer Meister und Teilnahme am Europapokal der Landesmeister 1978/79 und Teilnahme am Intertoto-Cup 1978
  • Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger 1978/79 (ÖFB-Cup-Sieger 1977/78) und Teilnahme am Intertoto-Cup 1978
  • Teilnahme am UEFA-Pokal 1978/79
  • Teilnahme am UEFA-Pokal 1978/79 und am Intertoto-Cup 1978
  • Teilnahme am Intertoto-Cup 1978
  • Abstieg in die 2. Division
  • (M) Österreichischer Meister 1976/77
    (C) ÖFB-Cup-Sieger 1976/77
    (N) Neuaufsteiger der Saison 1976/77

    Aufsteiger

    Torschützenliste

    Pl. Tore Spieler Verein
    1 41 Tore Johann Krankl SK Rapid Wien
    2. 20 Tore Hans Pirkner FK Austria Wien
    3. 15 Tore Thomas Parits FK Austria Wien
    4. 14 Tore Anton Haas SK Sturm Graz
    Mario Zuenelli Grazer AK

    siehe auch Liste der besten Torschützen Österreichs

    Meistermannschaft

    Hubert Baumgartner, Johannes WeningerErich Obermayer, Ernst Baumeister Günther Pospischil, Karl Daxbacher Wilhelm Pöll, Robert Sara, Josef Sara, Herbert Prohaska, Felix Gasselich Franz Zach, Thomas Parits, Friedrich Drazan, Hans Pirkner, Alberto Martínez, Julio César Morales, Alfred Roscher, Franz Weiss, Franz Viertl – Trainer: Hermann Stessl

    Zweite Leistungsstufe – 2. Division

    Allgemeines

    Die Meisterschaft in der 2. Division[1] wurde mit 16 Mannschaften bestritten, die während des gesamten Spieljahres je zweimal aufeinander trafen. Der Meister der 2. Division, der SV Austria Salzburg, stieg in die 1. Division auf, die drei Letztplatzierten ab. Der SC Tulln musste den Gang in die Regionalliga Ost antreten, der ASK Salzburg musste in die Alpenliga und der SV Heid Stockerau wiederum in die Regionalliga Ost absteigen. Der Aufstieg in die 2. Division war komplizierter geregelt, da in dieser Saison eine asymmetrische dritte Leistungsstufe bestand: Der Meister der Regionalliga Ost, der FavAC, stieg direkt auf. Der Meister der Alpenliga traf in den Ausscheidungsspielen der Gruppe West weiters auf den Vorarlberger Landesmeister, in der Gruppe Mitte spielten die Landesmeister Kärntens, der Steiermark und Oberösterreichs ihren Aufsteiger, den Wolfsberger AC, aus.

    Abschlusstabelle

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
     1. SV Austria Salzburg (A)  30  20  7  3 059:150 +44 47
     2. Donawitzer SV Alpine  30  16  5  9 060:360 +24 37
     3. SV St. Veit/Glan  30  13  11  6 039:220 +17 37
     4. 1. Simmeringer SC  30  16  4  10 050:380 +12 36
     5. Austria Klagenfurt  30  14  7  9 050:330 +17 35
     6. Villacher SV  30  13  8  9 031:310  ±0 34
     7. Kapfenberger SV (RG)  30  12  9  9 039:290 +10 33
     8. FC Dornbirn 1913  30  11  8  11 033:270  +6 30
     9. 1. Wiener Neustädter SC  30  10  9  11 040:430  −3 29
    10. SC Eisenstadt  30  11  6  13 035:390  −4 28
    11. SC Schwarz-Weiß Bregenz  30  9  10  11 034:400  −6 28
    12. ASV Kittsee (N)  30  9  10  11 036:460 −10 28
    13. SC Amateure St. Veit/Glan  30  11  4  15 041:480  −7 26
    14. SC Tulln  30  5  9  16 022:450 −23 19
    15. ASK Salzburg (RG)  30  7  3  20 040:860 −46 17
    16. SV Heid Stockerau  30  5  6  19 021:520 −31 16
    Legende für die 2. Division
  • Aufstieg in die 1. Division
  • Abstieg in die Regionalliga bzw. Landesliga
  • (A) Absteiger der Saison 1976/77
    (N) Neuaufsteiger der Saison 1976/77
    (RG) Gewinner der Relegation der Saison 1976/77

    Aufsteiger

    Qualifiziert über die Relegation

    Dritte Leistungsstufe

    Regionalliga Ost

    In der Regionalliga Ost wurde der Favoritner AC Meister.

    Abschlusstabelle

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
     1. Favoritner AC (N)  28  18  6  4 068:320 +36 42
     2. SC Neusiedl am See  28  14  8  6 042:330  +9 36
     3. Kremser SC (A)  28  12  9  7 049:370 +12 33
     4. Floridsdorfer AC  28  11  9  8 040:360  +4 31
     5. Badener AC  28  12  7  9 035:310  +4 31
     6. 1. Schwechater SC  28  11  7  10 047:460  +1 29
     7. USV Rudersdorf (N)  28  11  6  11 036:340  +2 28
     8. SV Wienerberg  28  11  6  11 043:420  +1 28
     9. SV Oberwart  28  10  8  10 038:390  −1 28
    10. FC Waidhofen/Ybbs  28  10  7  11 031:300  +1 27
    11. Prater SV  28  10  6  12 035:440  −9 26
    12. SC Brunn am Gebirge (N)  28  7  11  10 034:360  −2 25
    13. ASV Siegendorf  28  7  9  12 026:370 −11 23
    14. FS Elektra Wien  28  7  6  15 040:540 −14 20
    15. KSV Böhlerwerk  28  5  3  20 031:640 −33 13
    Legende für die Regionalliga Ost
  • Aufstieg in die 2. Division
  • Abstieg in die Landesliga
  • (A) Absteiger der Saison 1976/77
    (N) Neuaufsteiger der Saison 1976/77

    Aufsteiger

    Landesliga Kärnten

    In Kärnten konnte der Wolfsberger AC den Meistertitel feiern und ist für die Relegationsspiele in der Gruppe Mitte für die Nationalliga berechtigt. Leider liegen keine Informationen über den Tabellenendstand dieser Saison vor.

    1. Landesliga Oberösterreich

    In Oberösterreich[4] fixierte die Union Wels zum zweiten Mal in Folge den Meistertitel.

    Abschlusstabelle

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
     1. Union Wels (RV)  26  20  5  1 084:280 +56 45
     2. SK Vorwärts Steyr  26  15  9  2 047:140 +33 39
     3. SK St. Magdalena (RV)  26  14  6  6 058:320 +26 34
     4. SV Traun  26  13  5  8 055:250 +30 31
     5. SV Ried  26  10  7  9 036:330  +3 27
     6. WSC Hertha Wels  26  11  5  10 039:380  +1 27
     7. SK Amateure Steyr  26  10  6  10 032:400  −8 26
     8. SK Donau Linz  26  10  5  11 044:440  ±0 25
     9. ATSV Leonding  26  8  8  10 031:400  −9 24
    10. Union Vöcklamarkt (N)  26  7  7  12 034:480 −14 21
    11. ATSV Ranshofen  26  5  9  12 035:500 −15 19
    12. ASK St. Valentin  26  5  7  14 026:500 −24 17
    13. SV Grieskirchen  26  7  2  17 023:550 −32 16
    14. SK Admira Linz  26  5  3  18 026:730 −47 13
    Legende für die 1. Landesliga Oberösterreich
  • Teilnahme an den Relegationsspiele der Gruppe Mitte zur Nationalliga A
  • Abstieg in die untere Spielklasse
  • (A) Absteiger der Saison 1976/77
    (N) Neuaufsteiger der Saison 1976/77
    (RV) Verlierer der Relegation der Saison 1976/77

    Aufsteiger

    Landesliga Steiermark

    In der Steiermark[5] sicherte sich der Red Star Knittelfeld den Meistertitel und ist für die Relegationsspiele in der Gruppe Mitte für die Nationalliga berechtigt. Leider liegen keine Informationen über den Tabellenendstand dieser Saison vor.

    Alpenliga

    In der Alpenliga, die diese Saison zum ersten Mal unter den Tiroler und Salzburger Vereinen ausgespielt wurde, errang der USK Anif den Meistertitel.

    Abschlusstabelle

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
     1. USK Anif  26  17  7  2 065:280 +37 41
     2. WSK Kaprun  26  14  5  7 052:410 +11 33
     3. WSG Wattens (RV)  26  13  6  7 040:250 +15 32
     4. SC Tamsweg  26  13  4  9 039:450  −6 30
     5. SVG Jenbach  26  9  10  7 049:360 +13 28
     6. SVg Mayrhofen  26  11  6  9 031:300  +1 28
     7. SV Kematen  26  9  7  10 032:440 −12 25
     8. Salzburger AK 1914 (A)  26  8  8  10 037:210 +16 24
     9. SV Hall  26  10  4  12 045:540  −9 24
    10. SC Kundl  26  7  8  11 037:400  −3 22
    11. SPG Innsbruck  26  5  11  10 030:430 −13 21
    12. SV Grödig  26  6  7  13 040:540 −14 19
    13. 1. Halleiner SK  26  9  1  16 033:580 −25 19
    14. SV Bürmoos  26  5  8  13 035:460 −11 18
    Legende für die Alpenliga
  • Teilnahme an den Relegationsspielen gegen den Meister der Landesliga Vorarlberg
  • Abstieg in die Landesliga
  • (A) Absteiger der Saison 1976/77
    (N) Neuaufsteiger der Saison 1976/77
    Informationen sind nicht vorhanden
    (RV) Verlierer der Relegation der Saison 1976/77

    Aufsteiger

    Landesliga Vorarlberg

    Meister der Landesliga Vorarlberg[6] wurde der SC Austria Lustenau, der Relegation gegen den Meister der Alpenliga spielt.

    Abschlusstabelle

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
     1. SC Austria Lustenau (RV)  26  23  1  2 076:130 +63 47
     2. FC Höchst  26  20  1  5 071:280 +43 41
     3. Dornbirner SV  26  15  6  5 065:290 +36 36
     4. FC Rätia Bludenz  26  17  2  7 057:330 +24 36
     5. FC Blau-Weiß Feldkirch  26  12  6  8 033:260  +7 30
     6. FC Schwarzach  26  10  8  8 042:420  ±0 28
     7. FC Kennelbach (N)  26  10  7  9 035:410  −6 27
     8. FC Götzis  26  9  4  13 030:330  −3 22
     9. SC Admira Dornbirn  26  5  9  12 030:480 −18 19
    10. FC Wolfurt  26  6  6  14 027:480 −21 18
    11. VfB Hohenems  26  6  5  15 033:600 −27 17
    12. FC Lauterach  26  5  6  15 019:470 −28 16
    13. SV Satteins (N)  26  3  8  15 023:570 −34 14
    14. FC Koblach  26  5  3  18 027:630 −36 13
    Legende für die Landesliga Vorarlberg
  • Teilnahme an den Relegationsspielen gegen den Meister der Alpenliga
  • Abstieg in die untere Spielklasse
  • (A) Absteiger der Saison 1976/77
    (N) Neuaufsteiger der Saison 1976/77
    (RV) Verlierer der Relegation der Saison 1976/77

    Aufsteiger

    Relegation

    Relegation zur 2. Division

    Gruppe Mitte Qualifikationsrunde

    Gesamt Hinspiel Rückspiel
    Wolfsberger AC (K) 5:3 Union Wels (O) 2:2 3:1

    Entscheidungsrunde

    Gesamt Hinspiel Rückspiel
    Wolfsberger AC (K) 4:1 Red Star Knittelfeld (St) 1:0 3:1
    Legende:(K): Landesliga Kärnten, (O): Landesliga Oberösterreich, (St): Landesliga Steiermark

    Relegation zwischen Alpenliga und Landesliga Vorarlberg

    Um den Aufstieg spielen der Meister der Alpenliga und der Meister der Landesliga Vorarlberg.

    Entscheidungsrunde

    Gesamt Hinspiel Rückspiel
    USK Anif (A) 3:2 SC Austria Lustenau (V) 2:2 1:0
    Legende:(A): Alpenliga, (V): Landesliga Vorarlberg

    Literatur

    • Anton Egger, Kurt Kaiser: Österreichs Fußball-Bundesliga von A-Z, Chronik ab 1974. Verlag Anton Egger, Fohnsdorf 1995.
    • Josef Huber: Tagebuch des Jahrhunderts, Fußball-Österreich von 1901 bis 2000. Verlag Wolfgang Drabesch, Wien 2000.

    Einzelnachweise

    1. a b Austria Final League Tables (First and Second Level), Austria 1977/78 Bundesliga und Nationalliga. Abgerufen am 23. März 2017.
    2. «Krankl-Rekord: 41 Tore». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 23. April 1978, S. 13.
    3. Internetseite «FUSSBALL IN ÖSTERREICH», "Allgemein" 1977/78
    4. Alle Jahrzehnte im Überblick, Saison 1970/71 bis 1979/80, 1. Landesliga Oberösterreich 1977/78. Abgerufen am 23. März 2017.
    5. Steirischer Fußballverband, Saison 1977/78, Landesliga Steiermark. (PDF) Abgerufen am 23. März 2017.
    6. Vorarlberger Fußballverband, Tabellen und Spielberichte 1977/78. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. März 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/reports.vfvapps.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.