Erick Barrondo

Erick Barrondo


Erick Barrondo (links)

Voller Name Erick Bernabé Barrondo García
Nation Guatemala Guatemala
Geburtstag 14. Juni 1991
Geburtsort Aldea Chiyuc, Guatemala
Größe 172 cm
Gewicht 60 kg
Karriere
Disziplin Gehen
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Ringe
 Olympische Spiele
Silber 2012 London 20 km
Logo der Pan American Games
 Panamerikanische Spiele
Gold 2011 Guadalajara 20 km
Silber 2015 Toronto 50 km
Zentralamerika- und Karibikspiele
Gold 2014 Xalapa 50 km
Juegos Bolivarianos
Gold 2013 Trujillo 20 km
Pan American Race Walking Cup
Silber 2011 Envigado Medellín 20 km
Gold 2015 Arica 20 km
Bronze 2015 Arica 20 km (Team)
letzte Änderung: 4. August 2025

Erick Bernabé Barrondo García (* 14. Juni 1991 in Aldea Chiyuc, San Cristóbal Verapaz) ist ein guatemaltekischer Geher. Er gewann die Goldmedaille bei den Panamerikanischen Spielen 2011 in Guadalajara im 20-km-Gehen und die Silbermedaille über die gleiche Distanz bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London, was die erste guatemaltekische Olympiamedaille der Geschichte bedeutete.[1]

Sportliche Karriere

Erick Barrondo wurde in einem kleinen Dorf geboren, sein Vater war Landarbeiter und seine Mutter Köchin in einem Studentenwohnheim. Er brach seine Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer ab und ging in die Hauptstadt Guatemala, um Arbeit zu suchen.[2] Dort wurde er zum Langstreckenläufer und kam erst nach einer Verletzung zum Gehen, das er als Rehabilitationsmaßnahme nutze. Er blieb dieser Disziplin schließlich treu und begab sich unter die Obhut des kubanischen Trainers Rigoberto Medina, der auch schon Cristina López betreut hatte, die salvadorianische Siegerin über 20 Kilometer bei den Panamerikanischen Spielen 2007 in Rio de Janeiro.[3]

International trat Barrondo erstmals im März 2011 beim Pan American Race Walking Cup in Medellín in Erscheinung, wo er sich den zweiten Platz über 20 Kilometer sicherte.[4] Während der IAAF World Race Walking Challenge des gleichen Jahres erreichte Barrondo unter anderem einen 13. Rang in Sesto San Giovanni und wurde Vierter in Dublin. Auf Grund letzterer Leistung berief man ihn in das kleine Zwei-Personen-Aufgebot (zusammen mit Jamy Franco, ebenfalls eine Geherin) seines Heimatlandes für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011 im südkoreanischen Daegu. Dort belegte er im August über die 20-Kilometer-Distanz im Ziel den zehnten Platz. Da vier vor ihm liegende Geher (drei aus Russland, einer aus der Ukraine) nachträglich wegen Dopings gesperrt wurden, rückte er im offiziellen Ergebnis auf den sechsten Platz vor.[5] Ziemlich genau zwei Monate später gelang ihm bei den Panamerikanischen Spielen in Guadalajara ein überlegener Sieg über 20 Kilometer mit fast einer Minute Vorsprung vor dem Kolumbianer James Rendón.[6]

Anschließend qualifizierte sich Barrondo für die in London ausgetragenen Olympischen Sommerspiele 2012. Dort gewann er – für Experten recht unerwartet – über 20 Kilometer hinter dem Chinesen Chen Ding die Silbermedaille. Nach dem Gewinn dieser ersten olympischen Medaille für sein Heimatland sagte er: „Falls irgendwer morgen sein Gewehr oder sein Messer gegen ein Paar Sportschuhe eintauscht, um zu trainieren, würde ich der glücklichste Mensch der Welt sein.“[7] Im Rennen über die 50-Kilometer-Distanz wurde er nach 40 Kilometern auf Position neun liegend disqualifiziert.[8] 1

Auch bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2013 in Moskau erlitt Erick Barrondo eine Disqualifikation, als er über 20 Kilometer zwei Kilometer vor dem Ziel in der Führungsgruppe gehend aus dem Rennen genommen wurde.[9] 2 Seinen nächsten Sieg errang Barrondo bei den Zentralamerika- und Karibikspielen 2014 im mexikanischen Xalapa. Hier gewann er mit einem großen Vorsprung von drei Minuten die 50 Kilometer und stellte einen neuen Meisterschaftsrekord auf.[10] Im Mai 2015 siegte er in einem knappen Finish über 20 Kilometer beim Pan American Race Walking Cup in Arica vor dem Brasilianer Caio Bonfim und erreichte zusätzlich eine Bronzemedaille im Teamwettbewerb über diese Strecke.[11] Sein letztes Podium erklomm Erick Barrondo dann bei den Panamerikanischen Spielen 2015 in Toronto, wo er hinter dem Ecuadorianer Andrés Chocho die Silbermedaille gewann.[12]

Persönliche Bestleistungen

Distanz Ort Zeit Datum
10 Kilometer Guatemala-Stadt 40:38,74 min 19. November 2010
20 Kilometer Lugano 1:18,25 h 18. März 2012
50 Kilometer Dudince 3:41,09 h 23. März 2013

Die Bestleistung über 50 Kilometer bedeutete einen neuen Amerikarekord, der vorher 35 Jahre überdauert hatte.[13] Der Rekord gilt heute (2025) immer noch.

Privatleben

Erick Barrondo heiratete 2013 seine Teamkollegin Mirna Sucely Ortiz, ebenfalls Geherin. Sie haben zwei Jungen namens Joshua und Rony.[14]

Anmerkungen

1 
Der Sieger Sergej Kirdjapkin wurde später wegen Dopings disqualifiziert und der Australier Jared Tallent zum Olympiasieger erklärt. (https://www.theguardian.com/sport/2016/jun/17/jared-tallent-finally-awarded-his-2012-olympic-gold-medal-in-melbourne)
2 
Auch hier wurde der Sieger Alexandr Iwanow 2019 des Dopings überführt und Chen Ding aus China zum Weltmeister erklärt. (https://www.n-tv.de/sport/der_sport_tag/Doping-Russischer-Olympiasieger-muss-Medaillen-abgeben-article20923845.html)

Einzelnachweise

  1. Redacción Deportes: Erick Barrondo cumple con actuación histórica en la marcha olímpica. In: web.archive.org. Prensa Libre, 4. August 2012, abgerufen am 8. April 2025 (spanisch).
  2. Patrizia Bernardi: Erick Barrondo: El marchador que inspiró a todo un país. In: historiasdelosjuegos.com. 9. August 2022, abgerufen am 4. August 2025 (spanisch).
  3. Hoy sí ya es oficial. In: laprensagrafica.com. Dutriz Hermanos S.A., 5. Februar 2015, abgerufen am 4. August 2025 (spanisch).
  4. Pan American Race Walking Cup 2011. In: col.milesplit.com. FloSports, Inc., 2011, abgerufen am 4. August 2025 (englisch).
  5. List of doping cases in Race Walking. In: geherpokal.de. Abgerufen am 4. August 2025 (englisch).
  6. Redacción: Guatemalteco Erick Barrondo gana oro en los 20 kilómetros varonil. In: sinembargo.mx. SinEmbago S de RL, 23. Oktober 2011, abgerufen am 5. August 2025 (spanisch).
  7. Olympia-Top-30 – Kurioses, Eklats, Pechvögel, am 13. August 2012 auf welt.de (Die Welt), abgerufen am 16. August 2012.
  8. HDsports: Russen schlagen über Königsdisziplin zürück! 11. August 2012, abgerufen am 5. August 2025 (deutsch).
  9. Justin Palmer, Alison Wildey: Russia win gold as Ivanov takes men's 20km race walk. In: reuters.com. 11. August 2013, abgerufen am 5. August 2025 (englisch).
  10. Redacción: Barrondo se reivindica y obtiene el oro. In: republica.com. 30. November 2014, abgerufen am 5. August 2025 (spanisch).
  11. 2015 Pan American Race Walking Cup. In: athleticspodium.com. Sevket Erbay, abgerufen am 5. August 2025 (englisch).
  12. Athletics - Results - Men's 50km Walk Final. In: web.archive.org. Pan Am / Parapan Am Toronto 2015, 26. Juli 2015, abgerufen am 5. August 2025 (englisch).
  13. Érick Bernabé BARRONDO. In: worldatheletics.org. Abgerufen am 5. August 2025 (englisch).
  14. Barrondo a Escena; junto a Mirna Ortiz, una pareja en pos de medallas. In: cronica.com.gt. Crónica S.A., 12. August 2016, abgerufen am 5. August 2025 (spanisch).
Commons: Erick Barrondo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien